Orientalisch Kurzhaar (OKH)

Verfasst von Bärbel Edel
orientalisch kurzhaar katze okh sitzt

Typisch für die Orientalisch Kurzhaar sind die großen Ohren, grünen Augen und langen Beine.

Mit einer Orientalisch Kurzhaar Katze, auch OKH genannt, wird es garantiert nie langweilig. Die intelligenten, quirligen Katzen mit den großen Ohren brauchen viel Aufmerksamkeit und sind ungern allein. Dafür belohnen sie „ihre“ Menschen mit einer großen Portion Zuneigung.

Aussehen der Orientalisch Kurzhaar

Auffälligstes Merkmal der Orientalischen Kurzhaarkatze sind ihre grossen „Fledermausohren“. Sie stehen weit auseinander, sind am Ansatz breit und laufen dann spitz zu.

OKH haben einen markanten, keilförmigen Kopf mit einer langen, geraden Nase. Ihre mandelförmigen, leicht schräg gestellten Augen sind immer leuchtend grün – egal welche Farbe ihr Fell hat. Nur weisse Orientalisch Kurzhaarkatzen können auch blaue Augen haben. Manche weissen Tiere haben auch ein grünes und ein blaues Auge.

Wie groß werden Orientalisch Kurzhaar?

Die Orientalisch Kurzhaar werden bis zu 38 Zentimeter groß (Schulterhöhe). Eine Katze wiegt dabei zwischen drei und vier Kilogramm; ein Kater bringt vier bis fünf Kilo auf die Waage. Damit zählt diese Rasse zu den mittelgroßen Katzen.

Körperbau: Schlank und elegant

Orientalische Kurzhaarkatzen stammen von den Siamkatzen ab und haben einen ähnlichen Körperbau: Sie sind schlank und hochbeinig. Der Schwanz der Orientalisch Kurzhaar ist lang, dünn und ähnelt einer Peitsche.

Zu dem schlanken Erscheinungsbild trägt auch das kurze, feine, eng anliegende Fell bei. Es hat einen schönen Glanz und keine Unterwolle.

Welche Fellfarben kommen bei der Orientalisch Kurzhaar vor?

Typisch für diese Katzenrasse ist die grosse Vielfalt an Fellfarben und -zeichnungen. Hier die wichtigsten Farben und Muster der OKH-Katze:

  • Schwarz
  • Weiss
  • Blau (blaugrau)
  • Chocolate (dunkelbraun)
  • Lilac (hellgrau mit Stich ins Lila)
  • Rot
  • Creme
  • Cinnamon (rotbraun)
  • Fawn (mattes Beige)
  • Schildpatt (schwarz-rot gemustert)
  • Tabby (gestromt, getigert, getupft und getickt)

Tabby ist der Oberbegriff für verschiedene, typische Katzenmuster. Alle Tabby-Katzen haben eine M-förmige Zeichnung auf der Stirn.

Charakter der OKH: Lebhaft und „gesprächig“

OKH-Katzen sind sehr verspielt, neugierig und menschenbezogen. Sie wollen in die Aktivitäten der Familie einbezogen werden und tun das auch lautstark kund. Ihr Motto lautet: „Mittendrin statt nur dabei.“ Eine Orientalisch Kurzhaarkatze folgt Ihnen auf Schritt und Tritt. Wenn es sein muss, bis auf die Toilette.

Ausserdem sind sie sehr intelligent. Manche von ihnen sind sogar in der Lage, Türen und Schubladen zu öffnen. Eine gute Möglichkeit, die schlauen Büsis zu beschäftigen, ist Clickertraining.

Wie ihre Verwandten, die Siamkatzen, miauen auch Orientalische Kurzhaarkatzen viel. Wenn Ihre OKH mit Ihnen spricht, erwartet sie von Ihnen auch eine Antwort.

Im Onlineshop von zooplus finden Sie eine grosse Auswahl an Katzenspielzeug, um Ihre Orientalisch Kurzhaar zu beschäftigen.

Frau Orientalisch Kurzhaar Katze © Svyatoslav Balan / stock.adobe,com
OKH-Katzen wollen überall mit dabei sein.

Haltung und Pflege

Orientalisch Kurzhaar braucht Zuwendung

Wer sein Leben mit einer Orientalisch Kurzhaar teilen möchte, sollte sich im Klaren darüber sein, dass diese Tiere viel Zeit und Zuwendung benötigen.

OKH brauchen Gesellschaft

Eine OKH-Katze ist nicht gern allein. Um glücklich zu sein, braucht sie Gesellschaft. Besonders gern sind sie mit Artgenossen der gleichen Rasse zusammen. Wenn Sie also berufstätig sind, und nicht viel Zeit haben, schaffen Sie am besten gleich zwei Orientalisch Kurzhaar an.

Die Büsis freuen sich über einen Garten oder einen gesicherten Balkon, sind aber auch als Wohnungskatze zufrieden. Auch für einen Spaziergang an der Leine sind die meisten Orientalen zu haben.

Pflegeleichtes Fell

Aufgrund der kurzen Haare und weil die Unterwolle fehlt, ist das Fell der OKH sehr leicht zu pflegen. Reiben Sie es gelegentlich mit einem weichen Tuch ab, um es noch mehr zum Glänzen zu bringen.

Regelmässiges Bürsten ist bei dieser Katzenrasse nicht nötig, doch die Orientalen geniessen die Aufmerksamkeit, die mit der Fellpflege einhergeht. Sie können Ihrem Liebling auch einfach mit feuchten Händen übers Fell streichen, um die losen Haare abzustreifen.

Gesundheit

Gesundheit und Lebenserwartung

Orientalische Kurzhaarkatzen gelten als robuste Tiere. Sie sind allerdings ziemlich empfindlich gegen Kälte.

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Siamkatzen, sind bei den OKH keine rassespezifischen Krankheiten bekannt. Siams hingegen neigen zu Problemen mit den Augen, dem Herzen sowie zu bestimmten Krebsarten.

Dennoch ist auch eine OKH nicht gegen „normale“ Katzenkrankheiten und Parasiten gefeit. Sorgen Sie also für die notwendigen Impfungen und bringen Sie Ihre Katze einmal im Jahr zum Tierarzt für einen Gesundheitscheck.

Wie alt werden die orientalischen Katzen?

Die Orientalisch Kurzhaar werden im Schnitt 15 Jahre alt.

Kauf und Kosten

Wo kann man eine Orientalisch Kurzhaar kaufen?

Sie möchten einer Orientalischen Kurzhaarkatze ein Zuhause geben? Ein OKH-Kätzchen bekommen Sie zum Beispiel bei einem Züchter.

Vor dem Kauf sollten Sie sich allerdings vergewissern, dass die Tiere artgerecht untergebracht sind. Ein seriöser Züchter hat nichts zu verbergen und zeigt Ihnen gern auch die Eltern der Kitten.

Achten Sie auf vollständige Papiere und darauf, dass die Kätzchen nicht jünger als 12 Wochen sind, bevor Sie sie mit nach Hause nehmen. Vor der Abgabe sollten die Katzenbabys geimpft, gechipt und entwurmt sein. Ist das nicht der Fall, sehen Sie sich besser anderswo um.

OKH werden auch online auf diversen Anzeigenportalen zum Kauf angeboten. Tierschützer raten jedoch davon ab, Katzen im Internet zu erwerben. Denn nicht immer werden die Tiere von solchen Anbietern artgerecht gehalten. Oft mangelt es an Platz, Hygiene und der richtigen medizinischer Versorgung.

Was kostet eine Orientalisch Kurzhaar?

Eine Orientalisch-Kurzhaar-Katze kostet rund CHF 1.000.

Vielleicht werden Sie auch in Ihrem örtlichen Tierheim fündig. Es ist gar nicht so selten, dass auch Rassekatzen im Tierschutz landen. Tierheime geben Katzen in der Regel gegen eine geringe Schutzgebühr ab. Die Gebühr soll – zumindest zum Teil – die Kosten für Futter, Unterbringung und Tierarzt decken und ausserdem Spontankäufer abschrecken.

Geschichte

Herkunft der Rasse

Die Orientalisch Kurzhaar stammt von der Siamkatze ab. Siamkatzen kommen ursprünglich aus Thailand und so hat auch die Orientalisch Kurzhaar thailändische Wurzeln.

Über die genaue Entstehung der Rasse finden sich widersprüchliche Angaben: Manche Quellen verorten ihre Ursprünge in England, andere in den USA. Auf Englisch heisst die Rasse „Oriental Shorthair“.

Seit den 1970er-Jahren werden OKH-Katzen offenbar planmässig gezüchtet. In Deutschland ist die Rasse nicht besonders weit verbreitet, hat aber eine kleine Liebhabergemeinde.

Eine verwandte Rasse sind die Orientalisch Langhaarkatzen, die aus einer Kreuzung zwischen Abessiniern und Siamesen im Vereinigten Königreich entstanden sein sollen.

Was heisst OKH?

OKH ist lediglich eine Abkürzung für die Orientalisch-Kurzhaar-Katze. Hin und wieder findet sich auch das Kürzel OSH, das an den englischen Rassenahmen Oriental Shorthair angelehnt ist.

Fazit

Mit ihrem sehr schlanken Körper und den grossen Ohren sind Orientalisch Kurzhaar sicher nicht jedermanns Geschmack. Liebhaber dieser Rasse schwärmen jedoch von ihrer eleganten Erscheinung und ihren geschmeidigen Bewegungen.

OKH-Katzen sind nichts für Menschen, die Wert auf Ruhe legen. Sie sind agil, sehr gesprächig und bringen definitiv Leben in Ihr Zuhause. Für ein glückliches Katzenleben brauchen sie daher viel Zuwendung und Beschäftigungsmöglichkeiten.


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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