Ägyptische Mau

Egyptische Mau

Egyptische Mau

Laut Leonardo Da Vinci ist jede Katze ein Meisterwerk. Dieser liebevollen Sichtweise auf das wundervolle Geschöpf können wir uns nur anschliessen. Der Ausspruch gilt natürlich auch für jede herkömmliche Hauskatze. Im ganz besonderen Masse scheint er aber auf die Ägyptische Mau zuzutreffen. Diese auffallend schöne und geheimnisvolle Kurzhaarkatze mit den betörend grünen Augen entwickelte sich, wie ihr Name schon erahnen lässt, in Ägypten.

Geschichte

Während sich die Ägyptische Mau in den 1950-er Jahren richtig entwickelte, begann die Zucht bereits vor 3.000 Jahren. So fand sich die Ägyptische Mau schon in antiken Wandmalereien in Ägypten wieder. Im Alten Ägypten war die Katze in der Wohngemeinschaft vor allem deshalb sehr gerne gesehen, weil sie die Getreidevorräte von Mäusen frei hielt.

Um die genaue Herkunft der Ägyptischen Mau ranken sich viele Mythen. So soll sie von den Katzen ägyptischer Pharaonen abstammen, welche einbalsamiert und mit ihren Herren zu Grabe getragen wurden. Es gibt Gerüchte, denen zufolge genetische Tests diesen Mythos bestätigen. Abschliessend geklärt ist der genaue Ursprung der Ägyptischen Mau jedoch bis heute nicht. Genauso geheimnisvoll wie ihre Erscheinung, ist demnach wohl auch ihre Herkunft.

Die heute existierende Ägyptische Mau wurde im Jahr 1952 von einer im Exil lebenden russischen Prinzessin namens Nathalie Troubetzkoy entdeckt, als diese in Italien auf eine Katze des syrischen Botschafters stiess. Von der ägyptischstämmigen Schönheit fasziniert, brachte Troubetzkoy einige Katzen dieser Rasse in die USA und begann dort, sie zu züchten.

Im Jahr 1968 erlangte die Ägyptische Mau viel Anerkennung auf verschiedenen Ausstellungen. Im Jahr 1977 wurde ihr schliesslich durch die “Cat Fanciers Association” (CFA) der erste Platz verliehen. In Europa wird die Rasse übrigens erst seit dem Jahr 1988 gezüchtet.

Aussehen

Die Ägyptische Mau zählt zu den Kurzhaarkatzen. Ihr Gesichtsausdruck wird von manchen als “besorgt” beschrieben, aber vor allem auch als aufmerksam. Schliesslich betrachtet sie ihre Umwelt und ihre Menschen immer mit einem sehr wachen und interessierten Blick, dem nichts entgeht. Der Kopf dieser aparten Schönheit ist keilförmig und leicht abgerundet, die Ohren sind mittelgross bis gross, die Augen mandelförmig. Hätte der Mensch in der Entsprechung so grosse Augen wie eine Katze, so hätten diese übrigens die Grösse von Tennissbällen.

Die Ägyptische Mau ist mittelgross und grazil, fast zart, dabei aber muskulös und athletisch. Im Vergleich zur Orientalisch Kurzhaar ist sie etwas stämmiger. Der Körperbau unterscheidet sich somit vielleicht ein wenig von der Darstellung auf ägyptischen Malereien, wo die Ägyptische Mau von der Tendenz her zarter dargestellt wurde. Weibliche Katzen dieser Rasse sind in der Regel kleiner und leichter als die felinen Vertreter männlichen Geschlechts.

Die äusserliche Besonderheit der Ägyptischen Mau ist das auffällig getupfte Muster des Fells.

Der Rassestandard sieht drei Farbvarianten vor: “Black silver spotted tabby” (Silber mit schwarzen Tupfen), “brown (black) spotted tabby” (auch als “bronze” bezeichnet: brauner Grundton mit dunkelbraunen bis idealerweise schwarzen Tupfen) sowie “black smoke” (schwarz-graue Grundfarbe, durch die es weiss-silbern hindurch schimmert, so dass die schwarzen Tupfen sehr schön zur Geltung kommen). Zudem gibt es eine seltene Farbvariante mit der Bezeichnung “black” (je nach Art des Sonneneinfalls sind hier die Tupfen nur noch zu erahnen – im Vergleich mit der Farbvariante “black smoke” fehlt in diesem Fall der silberne Haargrund). Die Ägyptische Mau ist die einzige natürlich getupfte Rassekatze der Welt.

Selbst wenn die Ägyptische Mau domestiziert ist, hat sie sich dennoch einige Charakteristika ihrer Vorfahren bewahrt. Dazu zählen ihr Geparden-artiger Gang und ein loser Hautlappen, der sich von der Flanke zum Hinterbein erstreckt. Das verleiht der ägyptischen Exotin eine bemerkenswerte Bewegungsfreiheit sowie eine aussergewöhnliche Beweglichkeit und Wendigkeit bei Sprüngen.

ägyptische mau kitten © Светлана Валуйская / stock.adobe.com

Ägyptische Mau Charakter

Von ihrem Wesen her ist die Ägyptische Mau freundlich, menschenbezogen, verschmust, bis ins hohe Alter verspielt, intelligent, sensibel und aktiv. Ihre Anhänglichkeit und Verschmustheit erfahren noch eine Steigerung, wenn der Besitzer dieser wunderschönen Katzenrasse seine Mitbewohner-Mieze ausgiebig mit Intelligenzspielzeug, Bewegungsspielzeug und Kratzspielzeug fordert und fördert. Denn das braucht sie, und wenn ihr diese grundlegenden Bedürfnisse erfüllt werden, wird sie es ihrem menschlichen Mitbewohner mit sehr vielen Schmuseeinheiten und Menschenbezogenheit danken.

In dem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass Sie die Zeit aufbringen können, sich Ihrem geliebten Büsi im gemeinsamen Spiel zu widmen. Das stärkt die Verbindung zwischen Ihnen beiden, entspricht einer artgerechten Haltung – und wird auch Ihnen viel Spass machen. Auch das Zusammenleben mit anderen Artgenossen bietet der Ägyptischen Mau die Anregungen, die sie braucht, um sich wohl zu fühlen. Vor allem, wenn Sie weniger Zeit für die Katze aufbringen können, ist eine zweite Katze im Haushalt sehr wichtig für ihr Wohlbefinden.

Fremden gegenüber gibt sich die Ägyptische Mau tendenziell zurückhaltend. Der Mini-Tiger mit der ägyptischen Herkunft ist mehr als nur auf den Menschen bezogen – er braucht die Liebe seines menschlichen Mitbewohners sehr und würde ohne diese regelrecht eingehen. Das bewirkt, dass er die Liebe seines Halters zeitweise auf sanfte, aber nachdrückliche Weise einfordert.

Die Ägyptische Mau ist die schnellste aller Katzen. Sie kann Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern erreichen. Damit sie sich ihrer Art entsprechend austoben und grössere Strecken zurücklegen kann, ist es demnach sehr wichtig, dass die Ägyptische Mau Katze viel Auslauf hat. Ideal ist für sie also ein grosser katzensicherer Garten. Nach Möglichkeit sollte sie wegen ihres ausgeprägten Bewegungsdrangs als Freigängerin gehalten werden. Denn sie springt und klettert ausgesprochen gerne. Allerdings ist sie durchaus anpassungsfähig und kann grundsätzlich auch in einer Wohnung glücklich werden. Dann sollte die Wohnung ihr allerdings möglichst viel Platz bieten.

Auch in der Wohnung braucht diese sehr aktive Katze Klettermöglichkeiten und andere Anregungen, die einem artgerechten Leben entsprechen. Dazu zählen unter anderem schöne Aussichtsplätze, denn sie sitzt gerne erhöht. Dazu eignet sich beispielsweise ein Kratzbaum mit mehreren Etagen. Auch verbringt die Ägyptische Mau, wie schon erwähnt, bevorzugt Zeit damit, mit ihren menschlichen Mitbewohnern zu kuscheln. Eine klassische Schosskatze ist dieser teils sehr aktive Mini-Tiger dennoch nicht.

Laute Umgebungen schätzt diese Katzenrasse nicht. Auf Lärm kann sie mitunter schreckhaft reagieren. Sie bevorzugt ein leises Umfeld und sucht stets die Ruhe. Deshalb sollten Sie für Rückzugsmöglichkeiten, wie beispielsweise Spielhäuschen, sorgen. Man könnte sagen, dass die Ägyptische Mau Charakteristika von Hunden aufweist: Sie ist sehr beschützend, loyal und dafür bekannt, ihre Besitzer an der Tür zu begrüssen, wenn diese nach Hause kommen.

Ägyptische Mau Ernährung

Die Ägyptische Mau ist so weit domestiziert, dass auch die Ernährungsempfehlungen weitestgehend denen für Katzen im Allgemeinen entsprechen. Führen Sie sich aber immer die Herkunft und Abstammung der Katze vor Augen – Tiger, Löwen und Leoparden. Entsprechend ist sie Fleischfresserin und benötigt Katzenfutter, das ihren naturgegebenen Ernährungsgewohnheiten gerecht wird, also möglichst der Art Fleisch gleichkommt, das sie in der freien Wildbahn vorfinden würde. So betrachtet, ist die Ägyptische Mau in ihren Ernährungsvorlieben recht unflexibel.

Eine menschliche Ernährungsweise ist auf die Katze nicht übertragbar, auch wenn manche Halter mitunter versuchen, ihre felinen Freunde pflanzenbasiert zu ernähren. Das allerdings ist mit der Art der Ernährung, die die Katze aus ihrem natürlichen Umfeld seit Generationen gewohnt ist, nicht vereinbar.

Die ideale Ernährung einer Mitbewohner-Mieze der Rasse Ägyptische Mau ist eine proteinreiche Mischung aus Kohlehydraten, Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Ggfs. können Sie auch auf Nahrungsergänzungsmittel für Ihre Katze zurückgreifen. Bei einer optimal ernährten Katze stehen die Chancen am besten, dass sie sich ihr Leben lang guter Gesundheit erfreut – psychisch wie physisch.

Weist die Ägyptische Mau ein zu hohes Körpergewicht auf, so liegt es nahe, dass sie zu kohlehydratreich ernährt wurde. Bei einer solchen Fütterungsweise über einen zu langen Zeitraum besteht für die Katze allerdings ein erhöhtes Diabetesrisiko. Daher ist diese Art der Fütterung unbedingt zu vermeiden.

Im Zweifel kann der Tierarzt Ihres Vertrauens Ihnen fachlich fundierte Auskünfte zur idealen Ernährung Ihres Haustigers geben.

ägyptische mau grüne augen © Sarah Fields / stock.adobe.com

Pflege

Die Fellpflege gestaltet sich bei dieser Kurzhaarkatze unaufwändig. Sie liebt es aber, wenn ihr Fell gebürstet wird, und es stärkt Ihre Bindung zueinander. Insofern empfehlen wir, ihr Fell regelmässig mit einer Bürste zu pflegen. Auch sind Ihre Möbel so besser vor losen Katzenhaaren geschützt.

Für die Krallenpflege braucht die Ägyptische Mau ausserdem einen Kratzbaum oder ein Kratzbrett. An diesem kann Ihre Mitbewohner-Mieze auch wunderbar ihr Revier markieren.

Zur Zahnpflege empfiehlt sich die gelegentliche Fütterung mit Trockenfutter.

Gesundheit

Die Ägyptische Mau erfreut sich im Grossen und Ganzen einer stabilen Gesundheit. Auch kommen rassespezifische Erkrankungen bei ihr eher nicht vor. Lediglich eine Krankheit neurologischer Natur kann diese schöne Katzenrasse betreffen: Die Leuodystrophie (auch Krabbe-Krankheit genannt). Dabei kann es unter anderem zu Verhaltensstörungen kommen.

Zu bedenken ist unbedingt, dass Vertreter dieser Rasse auf Anästhesie und Medikamente unter Umständen empfindlicher reagieren, als das bei anderen Katzenrassen der Fall ist.

Selbstverständlich sollten Sie Ihre geliebte Mitbewohner-Mieze impfen lassen – und zwar gegen die gängigen Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, Infektiöse Enteritis der Katzen, Katzen-Leukämie und Tollwut.

Züchter

Die Ägyptische Mau ist in manchen Ländern so selten vertreten, dass Züchter teilweise Wartelisten haben. Bevor Sie sich an einen Züchter wenden, könnten Sie sich erkundigen, ob das Tierheim oder eine Rettungsstation möglicherweise eine dieser wunderschönen Katzen abzugeben hat. Es gibt sogar vereinzelt Rettungsstationen, die sich auf diese ägyptisch-exotische Katzenrasse spezialisiert haben.

Wenn Sie einen Züchter aufsuchen, sollten Sie grössten Wert darauf legen, dass dieser seriös ist. Einen vertrauenswürdigen Züchter können Sie an mehreren  Aspekten erkennen. Unter anderem daran, dass er die Kitten nicht zu früh, d.h. nicht unter einem Alter von acht Wochen, weggibt. Vertrauen Sie auch auf Ihre Intuition, die Ihnen sagen wird, ob es sich bei dem entsprechenden Züchter um einen tatsächlichen Tierfreund handelt, dem das Wohlergehen der Katzen wirklich am Herzen liegt – oder ob er nur auf die Geldeinnahme spekuliert.

Haben Sie sich für eine Ägyptische Mau entschieden, wird Ihr Leben an der Seite dieser temperamentvollen Athletin und sensiblen Menschenfreundin sicher noch um einiges reicher werden.

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