Während der Covid-19 Quarantäne eine Katze adoptieren?

frau kuschelt innig mit ihrer katze

Trautes Heim, Glück allein: die Corona-Epidemie samt Ausgangssperren bindet viele Menschen stärker an ihr Zuhause. Hier widmen sie sich nicht nur Home-Office und Home-Schooling, sondern sie erobern die eigenen vier Wände mit neu (entdeckten) Hobbys von Backen über Sprachen lernen bis hin zum Stricken. Viele Tierfreunde kommen während ihrer Corona-Isolation auf den Gedanken: mit einer Katze wäre es zu Hause viel schöner! Zeit für das gegenseitige Kennenlernen wäre reichlich vorhanden. Aber ist es eine gute Idee, während der Ausgangssperre eine Katze zu adoptieren? Wir geben Tipps!

Corona-Isolation – eine aussergewöhnliche Zeit

Wer sich durch die sozialen Netzwerke klickt und immer mal wieder an hübschen Katzenbildern hängenbleibt, kann schnell Sehnsucht nach einem flauschigen Mitbewohner bekommen. Dies gilt besonders, wenn der Kontakt zu anderen Mitmenschen eingeschränkt ist. Doch das Einziehen von ein oder zwei Katzen sollte wohlüberlegt und keine kurzfristige Entscheidung sein. Ein spontaner Katzenkauf ist keine gute Idee. Denn mit einer Samtpfote übernehmen Sie die komplette Verantwortung für ein artgerechtes, glückliches Katzenleben. Je nach Einzugsalter können dies mehr als 20 Jahre sein. Wer mit dem Gedanken spielt, eine Fellnase einziehen zu lassen, findet vor der finalen Entscheidung am besten Antworten auf folgende Fragen:

Habe ich nach der Ausgangssperre (Quarantäne) ausreichend Zeit für die Katze?

Aktuell verbringen wir viel Zeit zu Hause – aber wie sieht das nach der Covid-19-Pandemie aus? Dann ruft für viele nicht nur die Pflicht im Grossraumbüro oder Verkauf. Auch Parks, Kinos oder Restaurants locken wieder. Wer Vollzeit arbeitet und nach Feierabend am liebsten unterwegs ist, sollte sich nicht für eine Katze als Mitbewohner entscheiden. Denn gemeinsame Spiel- und Kuschelzeit ist auch den Fellnasen wichtig.

Habe ich ausreichend Geld für das Versorgen von ein oder zwei Katzen?

„Das bisschen Katzenfutter wird nicht so teuer sein“ – wer mit diesem Gedanken auf Katzensuche geht, sollte lieber genauer hinschauen beziehungsweise rechnen. Neben einem hochwertigen Futter und einer Grundausstattung vom Napf bis zum Katzenbaum kosten Katzenstreu und regelmässige Tierarztbesuche Geld. Wird die Katze krank, können schnell einige hundert Franken zusätzlich fällig werden. Wer knapp bei Kasse ist oder aufgrund der Corona-Pandemie in eine ungewisse berufliche Zukunft blickt, wartet lieber mit dem Katzenkauf.

Suche ich eine Freigänger-Katze oder eine Wohnungskatze?

Katzen, die unbeschränkten Freigang haben, können einzeln einziehen – sie suchen sich ihre Katzenkumpel selbst aus. Kommen sie über eine Katzenklappe in die Wohnung, macht ihnen auch eine längere Abwesenheit ihres Zweibeiners weniger aus. Aber Freigang sollte nur in verkehrsarmen Gegenden erfolgen. Ansonsten sind die Risiken zu gross, dass die Katze in einen Unfall gerät. Wer einen Garten katzensicher gestalten kann, bietet der Samtpfote damit einen idealen Kompromiss. Am besten zieht sie dann mit einer Artgenossin ein. Denn eine Fellnase allein langweilt sich schnell. Dies gilt vor allem für Wohnungskatzen. Leben Sie zur Miete, brauchen Sie vor dem Einzug die Erlaubnis des Vermieters.

Wie stelle ich mir das Zusammenleben mit Katzen vor?

Klickt man sich durchs Netz, kann der Eindruck entstehen: Katzen bringen vor allem Spass in die eigenen vier Wände. Mit einer Samtpfote an der Seite lässt sich (nicht nur) die Ausgangssperre sicher leichter ertragen. Es stimmt: eine Katze bringt ihren Haltern jede Menge Freude. Aber das Zusammenleben kann auch bedeuten: Haare auf Möbeln und Kleidern, angefressene Zimmerpflanzen, lautes Miauen mitten in der Nacht, Erbrechen auf den Teppichboden. Wer noch nie mit einem Tier gelebt hat, kann dies unterschätzen.

Wer passt im Urlaub auf die Katze auf?

Derzeit sind die Grenzen dicht, der Urlaub ungewiss. Das wird sich ändern und viele von uns zieht es dann in die Ferne. Ob Wochenendtrip oder dreiwöchige Ferienreise: wohin mit den Katzen? Klären Sie diese Frage vor dem Einzug. Im besten Fall finden Sie eine Betreuung in den eigenen vier Wänden. Oder Sie gewöhnen bereits die junge Katze an ein Feriendomizil bei Ihren Eltern oder einer guten Freundin.

Könnten Katzenhaare und Allergien ein Problem sein?

Sie waren noch nie länger auf engem Raum mit einer Katze zusammen oder sind sich unsicher, ob Sie eine Tierhaarallergie haben? Dann sollten Sie vor dem Einzug einen Allergietest machen. Da die Arztpraxen derzeit Notfällen vorbehalten bleiben, sollten Sie diesen auf die Zeit nach der Ausgangssperre verlegen.

Wie kann ich während der Ausgangssperre eine Katze adoptieren?

Sie haben es sich gut überlegt und möchten eine Katze adoptieren? Prima – nun stellt sich die Frage: wo kann man zu Corona-Zeiten eine oder zwei Katzen adoptieren? Denn einige Tierfreunde möchten die Home-Office-Phase nutzen, um der Katze das Eingewöhnen zu erleichtern. Doch viele Tierheime haben derzeit geschlossen und führen keine für die Vermittlung notwendigen Vorkontrollen durch. Dennoch sollten Tierfreunde die Tierschutzvereine im Blick haben – besonders zu Corona-Zeiten. Viele von ihnen geraten derzeit in finanzielle Not. Denn sie dürfen keine Katzen mehr vermitteln, nehmen aber weiterhin Tiere auf. Spenden und Spendenveranstaltungen wie Osterbasare entfallen. Bitte kaufen Sie keine Katze aus unseriöser Quelle, weil es derzeit schneller geht. Ob Tierschutz oder Züchter: haben Sie bei Bedarf Geduld. Schliesslich suchen Sie einen Mitbewohner für viele Jahre.

Tierheime vor Ort

Hat mein regionales Tierheim geöffnet und vermittelt Tiere? Die Antwort auf diese Frage ist weder in Europa noch auf nationaler Ebene in vielen Ländern einheitlich geregelt. Schauen Sie darum am besten auf die Webseiten der regionalen Tierheime. Die meisten haben für Besucher geschlossen und informieren auf ihrer Online-Präsenz über die aktuellen Möglichkeiten. Viele Tierheime in Deutschland führen derzeit keine Vermittlungen durch und nehmen keine Anfragen an. Doch manche vermitteln weiterhin Tiere und vergeben Besuchstermine an einzelne Personen. Hierzu zählt eines der grössten Tierheime in Europa, das Tierheim Berlin. Hier warten mehr als 1.300 Tiere auf ein neues Zuhause. In der Schweiz und Österreich ist es ähnlich: Viele Tierheime vermitteln erst nach der Corona-Pandemie wieder, andere auch aktuell mit entsprechenden Hygienemassnahmen. Die Tierheime in Grossbritannien haben Vermittlungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie und entsprechender Empfehlungen der Regierung verschoben. In Frankreich finden Tiere dank der Initiative #AdoptionSolidaireSPA der La Société Protectrice des Animaux (SPA) auch während der Corona-Isolation ein neues Zuhause.

Katzen aus dem Ausland adoptieren

Viele möchten einer Katze aus dem ausländischen Tierschutz ein neues Zuhause schenken. Insbesondere in Ländern wie Griechenland, Rumänien oder Bulgarien suchen Tausende von Samtpfoten nach Zweibeinern und einem neuen Leben. Derzeit arbeiten viele international tätige Tierschutz-Organisationen daran, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Denn insbesondere den „Auslandstierschutz“ trifft die Corona-Pandemie hart. Ohne Vermittlungen sterben viele Tiere in Tötungsstationen. Freiwillige Helfer können nicht einreisen, Spendentransporte mit Futter und Hilfsmitteln entfallen. Durch die Kooperation mit nationalen Tierheimen in ganz Europa können einige dieser Tierschutz-Organisationen weiterhin Tiere vermitteln. Allerdings kann es derzeit länger als üblich dauern, bis Katzenfreunde ihren zukünftigen Schützling begrüssen können. Wer sich für eine Katze aus dem internationalen Tierschutz interessiert, schaut sich am besten auf mehreren Webseiten entsprechender Tierschutzvereine um.

Eine Katze vom Züchter

Wer sich für Rassekatzen begeistert, recherchiert am besten online nach seriösen Züchtern für die jeweilige Rasse. Viele möchten derzeit keine Besucher in ihren eigenen vier Wänden. Lassen Sie sich aber nicht auf einen Kittenkauf ohne vorherigen Besuch ein. Verantwortungsvolle Züchter warten oder empfangen einzelne Besucher unter Einhaltung der gängigen Hygienemassnahmen. Findige Züchter geben via Video-Chat Einblicke in die Kittenstube. Zwar möchten einige die Kitten spätestens im Alter von 14 Wochen in ihr neues Zuhause geben, damit die Kleinen sich optimal an ihre künftigen Zweibeiner gewöhnen. Aber Achtung: je nach Wohnort können weite Fahrten zum Abholen ein Problem sein. Aufgrund der Grenzschliessungen sollten Sie sich für ein Kitten aus dem eigenen Land entscheiden. Im Zweifel lohnt es sich, für die Traumkatze etwas zu warten.

Kann man während der Covid-19-Isolation eine Pflegekatze aufnehmen?

Einige Tierheime berichten von Tierfreunden, die sich bereiterklären, während der Corona-Isolation ein Tier zu betreuen. Schliesslich haben sie derzeit besonders viel Zeit. Doch auf wenige Wochen beschränkte Pflegestellen machen für den Tierschutz kaum Sinn. Für eine Katze wäre es schwierig, wenn sie nach drei Wochen in einem „eigenen“ Zuhause wieder zurück ins Tierheim müsste. Wer sich im Tierheim engagieren möchte, kann dies nach der Corona-Zeit wieder tun. Zum Beispiel als Gassigänger oder Katzenstreichler.

Beliebteste Beiträge
5 min

Liebt meine Katze mich? 10 Zeichen, die es beweisen

Die Katze zeigt aufgrund ihres tendenziell wechselhaften und geheimnisvollen Wesens mal mehr, mal weniger, wie sie ihren Besitzer liebt. Auch gibt sie es ihm manchmal auf subtilere Weise zu verstehen als Hunde das in der Regel tun. Der geneigte Katzenkenner vermag ihre Zeichen der Liebe aber trotzdem eindeutig zu erkennen. Je mehr Sie dabei Ihren Instinkten vertrauen – so, wie auch Ihre Katze das tut – werden Sie sehen und spüren, wie sehr Ihr Stubentiger Sie liebt.

5 min

8 Katzendokus, die den Horizont erweitern

Katzendokus bieten mehr als nur gute Unterhaltung: Sie vermitteln spannendes Wissen rund um Katzen. Sie möchten mehr über die geheimnisvolle Welt der Samtpfoten erfahren? Wir zeigen, welche Dokumentationen über Katzen Ihren Wissensdurst stillen.

3 min

Warum Katzen gut für unsere Gesundheit sind

Es gibt wohl kaum ein entspannenderes Geräusch als das Schnurren einer Katze. Und Katzenbesitzer werden bestätigen, dass ihnen das Zusammenleben mit den Samtpfoten guttut. Tatsächlich lässt sich diese Aussage wissenschaftlich bestätigen. Lesen Sie im Folgenden, warum Katzen gut für unsere Gesundheit sind.