{"url":"https://www.zooplus.ch/magazin/katze/katzengesundheit-und-pflege/toxoplasmose-bei-katzen","title":"Toxoplasmose bei Katzen","mag_id":282072,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":1722,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":1547}
Die Toxoplasmose bei Katzen ist vor allem bei Schwangeren oft Grund zur Sorge.
Steht menschlicher Familienzuwachs an, sind viele Katzenhalter unsicher: Katze und Kind – geht das gut? Werdenden Eltern macht dabei vor allem eines Sorgen: die durch einen Parasiten hervorgerufene Krankheit Toxoplasmose bei Katzen.
Für gesunde Katzen ist eine Infektion mit Toxoplasmose meist kein grosses Problem. Kitten, Katzensenioren und Katzen mit geschwächtem Immunsystem erwischt es dagegen meist heftiger. Die grösste Gefahr besteht für schwangere Vierbeiner.
Bei der Toxoplasmose handelt es sich ausserdem um eine Zoonose, also eine auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Vor allem für ungeborene Babys kann die Toxoplasmose sogar tödlich sein.
Symptome: Was sind die wichtigsten Krankheitszeichen?
Normalerweise verläuft die Toxoplasmose bei Katzen unbemerkt. Es treten nur leichte Symptome wie Durchfall auf. Diese bewältigt der Körper einer gesunden Katze aber in der Regel selbst.
Bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem ist jedoch Vorsicht geboten. Die Symptome der Toxoplasmose sind in diesem Fall viel stärker und es kann zu einem chronischen Verlauf kommen. Bei den folgenden Beschwerden sollten Sie Ihre Katze einem Tierarzt vorstellen:
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Toxoplasmose ebenfalls meist ohne Symptome oder sie ähneln denen einer Grippe. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kann es möglicherweise zu Koordinationsproblemen und Krämpfen kommen.
Infiziert sich eine schwangere Frau, zeigt sie selbst nur selten Symptome. Aber je früher in der Schwangerschaft sich die Frau mit Toxoplasmose infiziert, desto grösser ist die Gefahr für das Ungeborene. Ein Wasserkopf oder sogar eine Fehlgeburt sind mögliche Folgen.
Diagnose: Wie lässt sich Toxoplasmose bei Katzen nachweisen?
Besteht der Verdacht einer Toxoplasmose bei Ihrer Katze, untersucht der Tierarzt Blut- oder Kotproben. Kurz nach der Infektion scheiden Katzen eine grosse Menge an Sporen (Oozysten) aus. Diese sind dann unter dem Mikroskop zu erkennen.
Im Blut lassen sich Antikörper gegen die Toxoplasmen nachweisen. Um eine akute von einer chronischen Toxoplasmose zu unterscheiden, müssen zwei Blutproben im Abstand von zwei bis drei Wochen untersucht werden.
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Gesunde Katzen werden in der Regel selbst mit der Infektion durch die Toxoplasmen fertig. Bei Katzen mit geschwächtem Immunsystem, die starke Symptome aufweisen, ist allerdings eine Behandlung nötig.
Genauso ist es beim Menschen. Die Symptome bleiben meist unbemerkt und der Körper bewältigt die Toxoplasmose selbstständig. Immungeschwächte Personen müssen jedoch behandelt werden. Gerade bei schwangeren Frauen ist eine Behandlung dringend nötig. Hier setzen Humanmediziner Antibiotika und/oder Mittel gegen die Parasiten (Antiparasitika) ein.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen für die Toxoplasmose bei Katzen?
Die Prognose einer Toxoplasmose bei Katzen ist abhängig vom Immunstatus der Tiere und vom Alter der Katze bei der Infektion. Gesunde erwachsene Katzen haben hier auch ohne Behandlung eine sehr gute Prognose.
Je jünger die Katze zum Zeitpunkt der Infektion ist, desto schlechter fällt auch die Prognose aus. Infizieren sich die Kätzchen kurz nach der Geburt oder im Welpenalter kommt es teilweise sogar zu Todesfällen. Tiere mit geschwächtem Immunsystem erkranken meist dauerhaft (chronisch), da ihr Körper die Toxoplasmen nicht vollständig bekämpfen kann.
Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?
Der Erreger der Toxoplasmose bei Katzen heisst Toxoplasma gondii. Hierbei handelt es sich um einen einzelligen Parasiten, dessen Endwirt die Katze ist.
Das bedeutet: Nur mit ihrer Hilfe kann sich der Erreger fortpflanzen. In ihrem Darm bildet er sogenannte Oozysten, die die Katze mit dem Kot ausscheidet. Diese werden innerhalb weniger Tage nach der Ausscheidung infektiös.
Der Parasit kann aber auch Zwischenwirte befallen, in denen er zwar überlebt, aber keine Chance zur Vermehrung hat. Hierzu gehören im Grunde alle Warmblüter, auch der Mensch. Deswegen zählt die Toxoplasmose zu den Zoonosen.
Wie werden Toxoplasmen auf die Katze übertragen?
Die Übertragung des Toxoplasmose-Erregers auf die Katze erfolgt über zwei Wege:
Direkt: Die infektiösen Oozysten gelangen auf dem direkten Weg in den Körper der Katze. Entweder hat die Katze Kontakt mit dem Kot infizierter Tiere oder mit kontaminierter Umwelt.
Indirekt: Der Erreger kann auch über Zwischenwirte in den Körper der Katze gelangen. In diesen befinden sich inaktive Formen der Toxoplamen (Bradyzoiten), die im Darm der Katze wieder aktiv werden. Für diesen Übertragungsweg sind kleine Beutetiere der Katze – zum Beispiel Mäuse – geeignet. Auch bei der Fütterung mit rohem Fleisch kann die inaktive Toxoplasmose-Form ihren Weg in den Katzenkörper finden.
Vorbeugen: Wie vermeide ich die Toxoplasmose bei Katzen?
Eine Infektion mit Toxoplasmen lässt sich eigentlich nur bei reinen Wohnungskatzen verhindern. Allerdings ist das nur dann möglich, wenn die Katze ausschliesslich mit ausreichend erhitztem oder tiefkühlgelagertem Fleisch oder mit handelsüblicher Katzenfertignahrung gefüttert wird.
Bei Freigängern lässt sich das Risiko einer Infektion leider nicht vermeiden. Ob beim Vergraben ihrer Geschäfte oder beim Festmahl nach erfolgreicher Jagd – die Ansteckungsmöglichkeiten bei Freigang sind vielfältig. Da gesunde Katzen aber in der Regel keine Probleme mit der Toxoplasmose haben, ist hier auch keine besondere Prophylaxe nötig.
Tipps für Schwangere
Bei allen potenziellen Gefahren für Mutter und Kind während einer Schwangerschaft, steht bei Katzenbesitzerinnen sicher auch die Toxoplasmose ganz oben auf der Liste. Mit den folgenden Tipps lässt sich das Risiko einer Infektion während der Schwangerschaft deutlich vermindern:
Lassen Sie von Ihrem Frauenarzt testen, ob sie schon einmal Kontakt mit dem Toxoplasmose-Erreger hatten. Nach der Erstinfektion hat der Körper Antikörper gebildet und es besteht keine Gefahr mehr.
Wenn möglich: Lassen Sie die Katzentoilette von einer anderen Person säubern. Tragen Sie ansonsten Handschuhe bei der Reinigung.
Die Katzentoilette sollte jeden Tag gereinigt werden. Da es eine Weile dauert, bis die Oozysten der Toxoplasmen infektiös werden, minimiert sich so das Risiko einer Ansteckung.
Übrigens gibt es neben der Katze noch weitere Übertragungswege für den Toxoplasmose-Erreger. Es besteht auch die Möglichkeit sich über kontaminierte Erde oder Sand, Salat und Gemüse sowie rohes oder halbrohes Fleisch zu infizieren. Gemüse sollten Sie also gründlich waschen und Gartenarbeit verrichten Sie am besten nur mit Handschuhen.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren, wobei es hier auch auf die Rasse und Gewicht des Hundes ankommt. Wie lässt sich also das Katzenalter bestimmen? Und wie alt werden Katzen überhaupt? Ab welchem Alter gelten Katzen als Seniorenkatzen?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren kommen nicht nur bei uns Tierbesitzern, sondern auch bei unseren felligen Vierbeinern vor. Im Gegensatz zu dem neuartigen Coronavirus des Menschen sind die Felinen Coronaviren (FCoV) der Katze jedoch schon seit vielen Jahren bekannt. Dazu zählt das Feline Enterale Coronavirus (FECV) und das deutlich bekanntere Virus der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV). Letzteres verursacht die tödlich endende Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), welche bei betroffenen Katzen zu Bauchfellentzündungen und Bauchwassersucht führt. Menschen, insbesondere Immungeschwächte wie Senioren und Kranke, leiden dahingegen unter grippeähnlichen Symptomen.