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Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion benötigen in der Regel lebenslang Medikamente.
Nimmt Ihre Samtpfote trotz gutem Appetit immer weiter ab? Dann könnte es sein, dass sie an einer Hyperthyreose leidet. Was Sie über die Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze wissen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Symptome: Wie zeigt sich eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze?
Die Schilddrüsenhormone beeinflussen wichtige Zellfunktionen. Daher wirkt sich eine Hyperthyreose bei der Katze auf eine Vielzahl an Organen aus. Verbunden damit ist ein variables Erkrankungsbild (Symptomatik).
Eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze äussert sich häufig in folgenden Symptomen:
Bluthochdruck
Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
Es kommt zu Haarausfall und das übrige Fell wirkt struppig.
vermehrtes Trinken und Urinieren (Polydipsie und Polyurie)
gesteigerte Aktivität und allgemeine Unruhe
Schwierigkeiten beim Schlucken
Manchmal können Sie bei Ihrer Katze auch Verhaltensänderungen wie plötzliche Aggressivität oder Angst beobachten. Schlägt sich die Erkrankung auf den Magen-Darm-Trakt, treten auch Durchfall oder Erbrechen auf.
Endstadium: Das geschieht mit unbehandelten Katzen
Erhält Ihre schilddrüsenkranke Katze keine Behandlung, erreicht sie nach und nach das Endstadium der Erkrankung. Die Hormone wirken sich negativ auf das Herz aus, sodass der Blutdruck steigt. Dieser Blutdruck schädigt dann weitere Organe wie die Nieren oder die Augen.
Diagnose: Wie lässt sich eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze nachweisen?
Um eine Überfunktion der Schilddrüse bei der Katze nachweisen zu können, kann Ihr Tierarzt nach der klinischen Allgemeinuntersuchung verschiedene diagnostische Mittel anwenden:
Blutuntersuchung
Entnimmt der Tierarzt Ihrer Katze Blut, kann er die Probe anschliessend auf verschiedene Parameter prüfen. Häufig ist eine Hyperthyreose bei der Katze mit einer Erhöhung von Leberenzymen (z. B. Alanin-Aminotransferase oder Alkalische Phosphatase) verbunden.
Durch die im Rahmen der Schilddrüsenüberfunktion verschlechterte Muskelaktivität ist zudem das Kreatinin häufig vermindert.
Schilddrüsentests
Ihr Tierarzt kann zudem die Konzentration verschiedener Schilddrüsenhormone im Blut messen. Dazu zählt zum Beispiel die Messung des Serum-T4 oder freies T4 (ft4).
Beim TSH-Test überprüft der Tierarzt die Kommunikation zwischen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) im Gehirn und der Schilddrüse. Bei erkrankten Katzen erwartet Ihr Tierarzt niedrige TSH-Werte, da das bei der Überfunktion erhöhte T4 die Ausschüttung des TSH aus der Hypophyse unterdrückt.
Sonografie
Tierärzte wenden zum Ausschluss einer Schilddrüsenerkrankung häufig die Sonografie (Ultraschall) an. Mithilfe des Ultraschallgerätes kann er das Schilddrüsengewebe nach Grösse, Form und Lokalisation beurteilen.
Währenddessen kann er zudem eine ultraschallgeführte Feinnadelaspiration durchführen, um eine Gewebeprobe zur Einschätzung von gutartigem oder bösartigem Tumor entnehmen.
Szintigrafie
Hat Ihr Tierarzt einen Knoten in der Schilddrüse gefunden, kann er anschliessend die Schilddrüsenszintigrafie dazu nutzen, den Jodstoffwechsel der Schilddrüse zu überprüfen. Hierbei verabreicht er Ihrer Katze radioaktive Stoffe (Radionuklide), die Jod ähneln.
Die von diesem radioaktiven Stoff entsendete Gamma-Strahlung kann ihr Tierarzt dann mithilfe einer speziellen Kamera bildlich darstellen. Die Bilder vergleicht Ihr Tierarzt nun mit den Werten der Speicheldrüse, um Veränderungen in der Schilddrüse zu erkennen.
Röntgen
Weitere diagnostische Hilfsmittel sind zudem hilfreich, um den Zustand weiterer Organe zu überprüfen. So kann Ihr Tierarzt mithilfe einer Röntgenuntersuchung Bauchorgane wie die Leber oder Nieren beurteilen.
Therapie: Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze behandelt?
Die Tiermedizin unterscheidet zwischen der reversiblen (umkehrbaren) und nicht-reversiblen (nicht umkehrbaren) Therapie.
1. Die reversible Behandlung
Die Therapieform schliesst eine medikamentöse Behandlung mit Thyreostatika ein. Die Medikamente Carbimazol, Methimazol oder Thiamazol hemmen die Hormonproduktion von T4 und T3.
Setzen Sie die Medikation von Methimazol wieder ab, beginnt die Schilddrüse erneut mit der Überproduktion. Daher handelt es sich um eine lebenslange Therapie.
Ausserdem ist es wichtig, dass Sie die Schilddrüsenwerte Ihrer Katze regelmässig (etwa alle drei Monate) kontrollieren lassen. Nur so kann Ihr Tierarzt die Dosis individuell anpassen und Nebenwirkungen, wenn möglich, reduzieren.
Zusätzlich oder als Alternative zu anderen Behandlungen können Sie auch die Ernährung Ihrer Katze umstellen. So regelt auch die ausschliessliche Gabe von jodreduziertem Katzenfutter die Konzentration des erhöhten Serum-T4. Ihr Tierarzt wird sie darüber aufklären, welche diätetischen Futtermittel für Ihre Katze in Frage kommen.
Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihrer Katze unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihrer Katze sollten Sie ausserdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel finden Sie im Onlineshop von zooplus.
2. Die nicht-reversible Behandlung
Nichtreversible Massnahmen kommen infrage, wenn reversible Schritte nicht (mehr) wirken.
Als Goldstandard gilt die Radiojodtherapie. Hierbei zerstört das in die Venen oder unter die Haut injizierte, radioaktiv markierte Jod das krankhaft veränderte Drüsengewebe. In den meisten Fällen reicht eine einmalige Anwendung aus.
Eine zweite Möglichkeit ist die Thyreoidektomie. Darunter versteht man die operative Entfernung der gesamten Schilddrüse.
Kosten: Wie teuer ist die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze?
Die dauerhafte medikamentöse Therapie geht mit fortlaufenden Kosten einher. So müssen Sie im Monat mit rund 30 Euro für die entsprechenden Tabletten rechnen. Hinzu kommen weitere Kosten für die tierärztlichen Untersuchungen.
Die Kosten einer operativen Entfernung der Schilddrüse oder Radiojodtherapie schwanken etwa zwischen 1000 und 2000 Euro.
Faktoren wie das Gewicht Ihrer Katze (zur Berechnung der Dosis der benötigten Medikamente) können die Kosten jedoch individuell beeinflussen.
Ursachen: Was sind Auslöser einer Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze?
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt es dazu, dass die Schilddrüse Ihrer Katze zu viele Schilddrüsenhormone ausschüttet. Diese wichtige Drüse liegt links und rechts der Luftröhre im Hals Ihrer Katze. Zu den bekanntesten Schilddrüsenhormonen zählen das Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3).
Tumor als häufigster Auslöser
Am häufigsten sind krankhafte Veränderungen des Schilddrüsengewebes für eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze verantwortlich. Dazu zählen zum Beispiel hormonproduzierende Tumore einer oder beider Schilddrüsenlappen.
Der Grossteil krebserkrankter Katzen hat ein gutartiges Adenom. Seltener erkranken Katzen unter einem aggressiven T4-produzierenden Karzinom.
Weitere Ursachen und begünstigende Faktoren
Einige betroffene Katzen leiden dagegen unter einer adenomatösen Hyperplasie. Hierbei vermehrt sich das Gewebe der Schilddrüse, sodass die Drüse mehr Hormone produziert.
Was zu der Entstehung einer Hyperthyreose bei der Katze führt, haben Wissenschaftler noch nicht vollständig geklärt. Folgende Faktoren stehen jedoch im Verdacht, das Erkrankungsrisiko gegebenenfalls zu erhöhen:
Prognose: Ist eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze heilbar?
Die Prognose einer Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze gilt allgemein als gut. Leidet Ihre Katze unter schweren begleitenden Erkrankungen (z. B. chronische Nierenerkrankung), können diese die Lebenserwartung jedoch einschränken.
Lassen Sie Ihre Katze zudem nicht behandeln, müssen Sie davon ausgehen, dass sie nach und nach das Endstadium erreicht und an Lebenskraft verliert.
Lebenserwartung: Wie lange kann eine Katze mit Schilddrüsenüberfunktion überleben?
Da die meisten Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion einen gutartigen Tumor der Schilddrüse haben, können sich diese Tiere nach erfolgreicher Behandlung auf ein normales Katzenleben ohne weitere Einschränkungen freuen.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Katze vor einer Schilddrüsenüberfunktion
Leider können Sie die hormonelle Erkrankung nicht vorbeugen. Befolgen Sie jedoch folgende Hinweise, können Sie die allgemeine Gesundheit Ihrer Katze unterstützen:
An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren, wobei es hier auch auf die Rasse und Gewicht des Hundes ankommt. Wie lässt sich also das Katzenalter bestimmen? Und wie alt werden Katzen überhaupt? Ab welchem Alter gelten Katzen als Seniorenkatzen?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren kommen nicht nur bei uns Tierbesitzern, sondern auch bei unseren felligen Vierbeinern vor. Im Gegensatz zu dem neuartigen Coronavirus des Menschen sind die Felinen Coronaviren (FCoV) der Katze jedoch schon seit vielen Jahren bekannt. Dazu zählt das Feline Enterale Coronavirus (FECV) und das deutlich bekanntere Virus der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV). Letzteres verursacht die tödlich endende Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), welche bei betroffenen Katzen zu Bauchfellentzündungen und Bauchwassersucht führt. Menschen, insbesondere Immungeschwächte wie Senioren und Kranke, leiden dahingegen unter grippeähnlichen Symptomen.