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Eine an Pica erkrankte Katze kaut mitunter alles in ihrer Reichweite an.
Eine Katze erkundet ihre Umwelt nicht nur mit den Augen und der Nase, sondern auch mit dem Maul. Hört sie aber nicht mehr auf, die neue Decke oder Katzenstreu anzuknabbern, kann es sich um das Pica-Syndrom bei Katzen handeln. Doch ab wann sprechen Tierärzte von einer Verhaltensstörung und können Sie sie erkennen?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Ihre Katze alles anknabbert? Der Grund hierfür könnte das Pica-Syndrom sein.
Es handelt sich dabei um eine ungewöhnliche Essstörung, bei der Katzen bewusst untypische Substanzen zu sich nehmen, die zum Verzehr oft alles andere als geeignet sind.
Dazu gehören zum Beispiel Papier, Textilien oder auch Plastik. Auch das Ablecken oder Herumkauen auf unverdaulichen Dingen gelten als Merkmal der Erkrankung.
Welche Katzen sind besonders betroffen?
Generell kann jede Katze an Pica erkranken. Es ist jedoch beschrieben, dass Katzenrassen wie die Burmakatze oder Siamkatze besonders stark dazu neigen, unter der Essstörung zu leiden.
Symptome: Was sind die Anzeichen für das Pica-Syndrom bei Katzen?
Es gibt unterschiedliche Schweregrade des Pica-Syndroms bei Katzen. Manche Tiere fressen nur gelegentlich Dinge an. Andere Katzen äussern hingegen täglich starke Störungen ihres Kauverhaltens.
Indem sie Textilien (z. B. Wolle, Schnürsenkel) oder scharfkantige Gegenstände (z. B. Plastik) zu sich nehmen, können schwerwiegende Komplikationen wie ein Darmverschluss (Ileus) auftreten.
Besonders gefährlich ist die orale Aufnahme von langen Fäden. Denn diese bleiben gerne im Magen-Darm-Trakt hängen und fädeln anschliessend den Darm auf. Dieser Zustand ist für Ihre Katze lebensgefährlich!
Erste Anzeichen für einen Darmverschluss sind plötzliches Erbrechen, starke Schmerzen und die Verschlechterung des Allgemeinbefindens.
Diagnose: Wie wird Pica bei Katzen nachgewiesen?
Zeigt Ihre Katze Anzeichen für ein gestörtes Verhalten oder hat sie einen gesundheitsgefährdenden Fremdkörper gefressen, sollten Sie Ihren Tierarzt darüber informieren. Denn dieser kann versuchen, anhand Ihrer Angaben die Ursache des Problems ausfindig zu machen.
Zusätzlich kann er Ihren Schmuser auf weitere Grunderkrankungen untersuchen und Fremdkörper mittels bildgebender Verfahren (z. B. Röntgen) sichtbar machen.
Therapie: Wie wird das Pica-Syndrom bei Katzen behandelt?
Verhaltensstörungen wie das Pica-Syndrom bei Katzen erfordern oftmals viel Geduld. Im Mittelpunkt der Behandlung steht das Vermeiden der Ursachen. Denn sind Ihnen die Auslöser bekannt, können Sie diese gezielt aus Ihren vier Wänden verbannen.
In den meisten Fällen können Sie jedoch nur spekulieren, was der genaue Grund der Verhaltensstörung Ihrer Büsi ist. Dann können Sie versuchen, Ihrer an Pica erkrankten Katze mittels einer Ausschlusstherapie zu helfen:
1. Spielen Sie mit Ihrer Katze
Ist Ihre Katze unterfordert, kann der daraus resultierende Stress die Essstörung fördern. Bauen Sie daher bewusst Spiele und Denkaufgaben in den Alltag Ihrer Katze ein.
Bieten Sie Ihrer Katze die Möglichkeit, ihr Kaubedürfnis an anderen Dingen auszuüben. Dazu können Sie ihr zum Beispiel anstelle von Nass- auch Trockenfutter geben.
Auch können Kauspielzeuge, härtere Kaustangen oder etwas Katzenminze dazu beitragen, dass Ihre Katze weniger an Gegenständen nagt.
3. Medikamente verabreichen
Nicht immer benötigen Katzen mit Pica eine medikamentöse Behandlung. In schweren Fällen, in denen stresslindernde Massnahmen nicht helfen, können Tierärzte jedoch Psychopharmaka verschreiben.
Ursachen: Was sind die Auslöser vom Pica-Syndrom bei Katzen?
Das Pica-Syndrom ist eine bei Katzen auftretende Verhaltensstörung. Die betroffenen Katzen beginnen häufig bereits in jungen Jahren damit, an unverdaulichen Gegenständen wie Textilien, Plastik & Co zu saugen.
Verschlimmern sich die Symptome, ersetzen sie allmählich das Saugen durch Kauen und Verschlucken der Dinge.
Forscher vermuten verschiedene Faktoren, die zu Pica bei Katzen führen können. Dazu zählen:
eine genetische Vorbelastung
Stress im Alltag
schwere Traumata
Da diese Gründe und weitere Zusammenhänge noch nicht vollständig bewiesen sind, forscht die Wissenschaft weiterhin an diesem Syndrom.
Vorbeugung: Wie kann das Pica-Syndrom bei Katzen verhindert werden?
Leider ist es bisher nicht möglich, einen Pica-Ausbruch zu vermeiden. Dennoch können Sie das Risiko für psychische Erkrankungen reduzieren, indem Sie auf eine artgerechte Haltung und Fütterung achten.
Fehlt Ihrer Katze nämlich die nötige Beschäftigung und Abwechslung, kann der daraus resultierende Stress der körperlichen und psychischen Gesundheit Ihrer Katze schaden.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren, wobei es hier auch auf die Rasse und Gewicht des Hundes ankommt. Wie lässt sich also das Katzenalter bestimmen? Und wie alt werden Katzen überhaupt? Ab welchem Alter gelten Katzen als Seniorenkatzen?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren kommen nicht nur bei uns Tierbesitzern, sondern auch bei unseren felligen Vierbeinern vor. Im Gegensatz zu dem neuartigen Coronavirus des Menschen sind die Felinen Coronaviren (FCoV) der Katze jedoch schon seit vielen Jahren bekannt. Dazu zählt das Feline Enterale Coronavirus (FECV) und das deutlich bekanntere Virus der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV). Letzteres verursacht die tödlich endende Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), welche bei betroffenen Katzen zu Bauchfellentzündungen und Bauchwassersucht führt. Menschen, insbesondere Immungeschwächte wie Senioren und Kranke, leiden dahingegen unter grippeähnlichen Symptomen.