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Die meisten Katzen leiden im Lauf ihres Lebens das ein oder andere Mal an Erbrechen. Leider sind nicht nur eher harmlose Haarballen dafür verantwortlich, dass die Katze erbricht. Dahinter stecken teilweise auch ernsthafte Erkrankungen. Lesen Sie im folgenden Artikel alles zum Thema Erbrechen bei Katzen.
Erbricht die Katze ist dies eigentlich keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom. Dieses kann durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden. Wie gefährlich das Erbrechen (Vomitus) für die Katze ist, hängt deshalb davon ab, welche Erkrankung zugrunde liegt.
Es gibt sowohl harmlose als auch sehr ernste Gründe dafür, dass die Katze sich übergibt. So führen schon Stresssituationen oder eine Autofahrt bei manchen Katzen zu Erbrechen. Ist die Ursache des Erbrechens dagegen eine Vergiftung, kann dies durchaus tödlich für die Katze enden.
Ursachen: Was löst Erbrechen bei der Katze aus?
Es gibt die verschiedensten Erkrankungen, die dazu führen, dass die Katze umgangssprachlich gesagt kotzt. Für eine bessere Übersicht ist die Aufteilung der Ursachen in nicht-infektiös und infektiös sinnvoll:
Katze erbricht: Welche weiteren Symptome treten auf?
Ist die Ursache für das Erbrechen eine Erkrankung der Katze, gesellen sich meist noch weitere Symptome hinzu. So treten Abgeschlagenheit, ein schlechter Allgemeinzustand und Fieber häufig im Zusammenhang mit Erbrechen auf.
Weiterhin ist das Erbrechen oft begleitet von weiteren Magen-Darm-Symptomen wie Durchfall, Appetitlosigkeit und auf Dauer auch Gewichtsverlust.
Erbricht die Katze über einen längeren Zeitraum oder besonders heftig, droht ausserdem eine Austrocknung (Dehydratation). Die daraus resultierenden Schwankungen im Elektrolythaushalt sind schnell lebensgefährlich für die Katze.
Diagnose: Welche Untersuchungen macht der Tierarzt?
Spätestens beim Auftreten von Blut im Erbrochenen oder wenn die Katze mehrmalig erbricht, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Da die möglichen Ursachen aber sehr vielfältig sind, ist die Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierhalter sehr wichtig.
Befragung und Allgemeinuntersuchung
So wird Ihnen der Tierarzt genaue Fragen stellen: Seit wann erbricht die Katze? Wie häufig übergibt sie sich? Sind eventuell Beimengungen wie Blut oder Ähnliches zu erkennen? Wird Ihre Katze regelmässig geimpft und entwurmt?
In der Regel führt der Tierarzt schon während er diese Fragen stellt, eine Allgemeinuntersuchung der Katze durch. So kann er den aktuellen Gesundheitszustand Ihrer Katze beurteilen und Hinweise darauf finden, ob bereits ein starker Wasser- und Elektrolytverlust vorliegt.
Blut- und Kotuntersuchung
Um die Ursache für das Erbrechen zu finden, wird der Tierarzt wahrscheinlich weitere Untersuchungen einleiten. So gibt beispielsweise eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Funktion von Leber und Niere. Die Anzahl verschiedener Immunzellen im Blut ergibt eventuell Hinweise auf eine bakterielle oder virale Infektion.
Eine Kotuntersuchung weist einen möglichen Parasitenbefall als Ursache des Erbrechens nach.
Bildgebende Verfahren
Mittels bildgebender Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall ist es dem Tierarzt möglich, Organe auf Veränderungen zu prüfen. Er kann dadurch zudem auch Lageveränderungen, Fremdkörper sowie Tumore erkennen.
Therapie: Wie wird Erbrechen bei der Katze behandelt?
Wenn die Katze erbricht, besteht die Therapie in der Regel aus zwei Komponenten. Zum einen ergreift der Tierarzt Massnahmen gegen das Erbrechen an sich, zum anderen therapiert er die zugrundeliegende Erkrankung.
Infusionen, Medikamente gegen Erbrechen, Magenschutzmittel und die unterstützende Gabe von leicht verdaulichem Futter helfen dabei, das Erbrechen zu stoppen.
Behandlungsschritte bei komplexeren Erkrankungen
Liegt eine Infektion bei der Katze vor, kommen je nach Erreger Antibiotika, Virostatika oder Entwurmungsmittel zum Einsatz. Eine Futtermittelunverträglichkeit therapiert der Tierarzt durch diätetische Massnahmen.
Handelt es sich um verschluckte Fremdkörper oder gar einen Tumor, ist ein operativer Eingriff meist die einzige erfolgversprechende Therapie.
Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihrer Katze unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihrer Katze sollten Sie ausserdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel finden Sie im Onlineshop von zooplus.
Welche Hausmittel helfen gegen Erbrechen bei Katzen?
Befindet sich Ihre Katze in einem guten Allgemeinzustand und handelt es sich nicht um anhaltendes Erbrechen, können Sie es durchaus erstmal mit ein paar einfachen Hausmitteln versuchen. Suchen Sie aber bitte einen Tierarzt auf, wenn Ihre Katze weiterhin erbricht oder sich ihr Zustand verschlechtert.
Die Zubereitung von Schonkost ist ein einfaches Mittel, um den gereizten Magen Ihrer Katze wieder zu beruhigen. Hierfür eignen sich gekochtes, ungewürztes Hühnerfleisch, Reis und Hüttenkäse. Füttern Sie Ihre Katze zunächst nur in kleinen Portionen und warten Sie ab, ob sie erneut erbricht.
Auch Pfefferminz- oder Kamillentee haben eine beruhigende Wirkung auf den Magen. Hierbei kann es hilfreich sein, die Flüssigkeit unter das Futter zu mischen. So erhöhen Sie die Akzeptanz des ungewöhnlichen Getränks und gleichzeitig auch die Flüssigkeitsaufnahme an sich.
Prognose: Wie lange dauert es, bis meine Katze wieder gesund ist?
Die Prognose richtet sich nach der jeweiligen Ursache des Erbrechens. Ein Parasitenbefall kommt sehr häufig vor und ist meist schnell beseitigt. Jedoch können manche Tumoren oder auch zu spät erkannte Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt lebensgefährlich sein.
Prophylaxe: Wie verhindere ich, dass meine Katze erbricht?
Um die Gefahr zu reduzieren, dass Ihre Katze erbricht, können Sie auf folgende Massnahmen achten:
Zugang zu giftigen Substanzen vermeiden
Freigänger regelmässig auf Parasiten untersuchen lassen / entwurmen (alle drei Monate)
Kontakt zu bereits erkrankten Tieren verhindern
Reinigung und ggf. Desinfektion der Kot- und Futterplätze
Katzenfutter vor Licht schützen und verschlossen lagern, um es vor Kontaminationen oder Schadnager zu schützen
Quellen:
Hans Lutz / Barbara Kohn / Franck Forterre: Krankheiten der Katze, 6. Aufl., Stuttgart 2019
An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren, wobei es hier auch auf die Rasse und Gewicht des Hundes ankommt. Wie lässt sich also das Katzenalter bestimmen? Und wie alt werden Katzen überhaupt? Ab welchem Alter gelten Katzen als Seniorenkatzen?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren kommen nicht nur bei uns Tierbesitzern, sondern auch bei unseren felligen Vierbeinern vor. Im Gegensatz zu dem neuartigen Coronavirus des Menschen sind die Felinen Coronaviren (FCoV) der Katze jedoch schon seit vielen Jahren bekannt. Dazu zählt das Feline Enterale Coronavirus (FECV) und das deutlich bekanntere Virus der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV). Letzteres verursacht die tödlich endende Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), welche bei betroffenen Katzen zu Bauchfellentzündungen und Bauchwassersucht führt. Menschen, insbesondere Immungeschwächte wie Senioren und Kranke, leiden dahingegen unter grippeähnlichen Symptomen.