Mädchen oder Männchen?
Unterschiede der Genitalien von weiblichen und männlichen Kitten sind weniger eindeutig auszumachen als bei ausgewachsenen Katzen. Sogar Experten wie Tierärzte irren sich mitunter bei der Bestimmung des Geschlechts eines jungen Kätzchens.
Im Folgenden verraten wir Ihnen, wie Sie erkennen, ob es sich bei Ihren Kitten um Jungen oder Mädchen handelt.
Untersuchung in warmer Umgebung
Um die Bestimmung des Geschlechts vorzunehmen, sollten Sie im Sinne der sensiblen kleinen Kitten zunächst für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen. Stellen Sie zunächst sicher, dass das junge Kätzchen, dessen Genitaltrakt Sie inspizieren möchten, sich in einer warmen und sicheren Umgebung befindet. Kleine Kätzchen sind vor allem sehr kälteempfindlich. Deshalb sind sie in der Anfangszeit auf die Wärme ihrer Mutter angewiesen. Und darauf, dass ihr menschlicher Mitbewohner auf eine warme Umgebung seiner kleinen Kätzchen achtet. Untersuchen Sie den Genitalbereich Ihrer Mini-Mieze also bitte unbedingt in einem wohltemperierten Bereich Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung.
Mini-Miezen brauchen ihre Mama
Trennen Sie das Kitten nie länger als fünf bis höchstens zehn Minuten von seiner Mutter, weil Sie andernfalls die körperliche Gesundheit und psychische Stabilität des kleinen Kätzchens gefährden können. Heben Sie nun das Schwänzchen des felinen Fellwesens leicht an. Das Kätzchen wird möglicherweise etwas befremdet reagieren, weil es sich ohnehin nicht gern am Schwänzchen anfassen lässt – und erst recht nicht, wenn es dazu dient, dass Sie seine Genitalien freilegen.
Wenn Sie Ihre kleine Mitbewohner-Mieze leicht an der Schwanzwurzel kraulen, stehen die Chancen jedoch gut, dass sie das Schwänzchen von selber anhebt und dabei ihren Genitalbereich offenlegt. Gehen Sie bei der Geschlechtsbestimmung bitte mit äusserster Vorsicht und Einfühlsamkeit vor. Zur Vorbereitung ist es empfehlenswert, dass Sie Ihre Mini-Mieze liebevoll streicheln und ihr besänftigend zureden. Betten Sie das Kitten dann auf einem weichen Handtuch oder einer ähnlichen weichen, warmen Unterlage, auf der es sich wohlfühlt. Falls sich Ihr kleines Kätzchen stark sträubt, sollten Sie es zurück zu seiner Mutter legen und es gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.
Wenn das kleine Kätzchen Ihnen seinen Genitaltrakt zeigt, werden Sie zwei übereinander liegende Öffnungen feststellen können. Die obere Öffnung ist der Darmausgang oder Anus, die untere Öffnung sind die Genitalien. Wenn Sie sich die Form der unteren Öffnung einmal genauer anschauen, so ist es entweder ein kleiner senkrechter Schlitz oder aber ein winziges Loch. Ersteres könnte man auch als kleines “i” sehen und zweiteres als eine Art Doppelpunkt (“:”). Junge Kätzchen, deren Genitalien eine “i-”Form aufweisen, sind weiblichen Geschlechts. Solche, deren Genitalien sich als Doppelpunkt (“:”) zeigen, sind männlichen Geschlechts.
Wenn der Unterschied nicht so offensichtlich ist, gibt es einen weiteren Indikator, der Aufschluss über das Geschlecht geben kann: bei Weibchen ist der Abstand zwischen Genitalien und Anus grösser, und das weibliche Genital liegt höher. Wenn Sie hingegen eine Art Beule oder Beutel ausmachen können, so handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Hodensack und damit um ein Männchen. Unter Umständen sind die Hoden in dem Alter allerdings noch nicht sichtbar, weil sie sich häufig in den Leistenkanal zurückgezogen haben und daher äusserlich nicht ohne Weiteres erkennbar sind.
Was die Fellfarbe mit dem Geschlecht zu tun hat
Aber auch ganz andere Aspekte können Hinweise auf das Geschlecht Ihrer kleinen Kätzchen geben. So kann zum Beispiel die Fellfarbe geschlechtsspezifisch unterschiedlich sein. Ein Schildpattmuster, das sich durch rote und schwarze Fellpartien auszeichnet, ist fast ausschliesslich bei weiblichen Katzen vertreten. Es entsteht in einem X-chromosomal kodominanten Erbgang. Sowohl das Allel für die rote als auch das für die schwarze Fellfarbe liegen auf je einem X-Chromosom. Da Weibchen zwei X-Chromosome haben, während Männchen ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom haben, können Männchen in aller Regel nicht diese zwei Farben aufweisen. Es sei denn, im Fall eines seltenen Gen-Defekts. Rote Kater sind dagegen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung bis auf sehr wenige Ausnahmen männlichen Geschlechts.
Ob Junge oder Mädchen, rot oder grau getigert, schwarz-weiss gefleckt, schildpattfarben oder welche Farbgebung auch immer: wir von zooplus wünschen Ihnen auf jeden Fall ganz viel Freude im Zusammenleben mit Ihren geliebten felinen Fellwesen.