{"url":"https://www.zooplus.ch/magazin/katze/katzengesundheit-und-pflege/blasenentzuendung-zystitis-bei-katzen","title":"Blasenentzündung (Zystitis) bei Katzen","mag_id":161734,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":1722,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":1547}
Bei Katzen sind Blasenentzündungen keine Seltenheit
Als Zystitis wird in der medizinischen Fachsprache eine Entzündung der Harnblase bezeichnet. Katzen leiden recht häufig unter der teils schmerzhaften Erkrankung, wobei adulte, kastrierte und auch übergewichtige Katzen häufiger betroffen sind als Jungkatzen. Als Ursachen kommen neben bakteriellen Harnwegsinfektionen vorwiegend Harnkristalle und -steine sowie sterile Entzündungen in Betracht, wie zum Beispiel die Feline Idiopathische Zystitis (FIC).
Wie kann eine Blasenentzündung bei der Katze entstehen?
Katzen leiden häufig an einer Zystitis, wobei die Ursachen vielfältig sein können. Besonders häufig betroffen sind Hauskatzen als auch männliche Vertreter. Für einen besseren Überblick werden die Ursachen einer Zystitis zum besseren Verständnis in infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen gegliedert:
Infektiöse Ursachen
Bakterielle Harnwegsinfektionen treten gehäuft bei älteren Katzen auf, wobei auch Tiere mit einer vorliegenden Grunderkrankung (z.B. Diabetes mellitus, eine Schilddrüsenüberfunktion oder chronische Niereninsuffizienz) ein erhöhtes Risiko zeigen. Über die folgenden zwei Infektionswege kommt es in der Regel zu einer infektiösen Blasenentzündung bei der Katze:
Über die Harnwege: häufig steigen bakterielle Infektionen über die Harnröhre bis zur Blase auf oder entstehen durch Reizungen in der Blase selbst. Der häufigste Grund hierfür ist die Bildung von Harnkristallen, welche sich nach und nach zu Harnsteinen zusammenlagern können. Bei Katzen kommen am häufigsten Struvit- und Kalzium-Oxalat-Steine vor, welche durch Änderungen des pH-Wertes von sauer zu basisch bedingt werden. Ein wichtiger Faktor hierfür ist die Ernährung der Katze.
Über das Blut: Im Rahmen einer Blutvergiftung (Sepsis) können Bakterien zur Blase gelangen. Die ursprüngliche Eintrittspforte kann neben einer naheliegenden Operationswunde auch eine kleinere Wunde an einer weiter entfernten Körperstelle sein.
Nicht-Infektiöse Ursachen
Oftmals ist es auch durch eine ausführliche Diagnostik nicht möglich, einen Auslöser für die Blasenentzündung bei der Katze zu finden. In solchen Fällen wird von der sogenannten Felinen Idiopathischen Zystitis (englisch: FIC) geredet. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine sterile Entzündung der Blase, welche wie der Name schon verrät, durch bisher unbekannte Gründe auftritt. Vermutet wird ein multifaktorielles Geschehen, welches zum Beispiel durch Stress oder andere neurologische als auch hormonelle Veränderungen geprägt ist. Die Folge ist die Schwächung des Immunsystems, wodurch entzündliche Reaktionen begünstigt werden.
Zystitis bei Katzen: Welche Symptome treten auf?
Die Blase der Katze wird zu den Organen des unteren Harntraktes gezählt. Entzündungen in diesem Bereich führen häufig zu folgenden Symptomen:
Probleme und Schmerzen während des Harnlassens (Dysurie oder Strangurie)
Schmerzhaftes Harnlassen (Strangurie)
Blutige Beimengungen im Urin (Hämaturie)
Häufiges Harnlassen (Pollakisurie)
Vermehrtes Ablecken der Genitalien
Harnlassen an ungewohnten Orten (Periurie, z.B. im Schlaf- oder Futterbereich)
Notfall: Versucht die Katze erfolglos Harn abzusetzen, kann eine Verstopfung der Harnröhre vorliegen. In diesem Fall kann sich das Allgemeinbefinden der Katze abrupt verschlechtern, weshalb sofort ein Tierarzt aufgesucht werden sollte.
Wie wird eine Zystitis diagnostiziert?
Tierärzte beginnen zum Anfang des Tierarztbesuches mit einer gründlichen Besitzerbefragung, der sogenannten Anamnese. Diese hat das Ziel, wichtige Hinweise durch den Katzenbesitzer zu erfahren, um bereits mögliche Diagnosen, auch Differentialdiagnosen genannt, ausschliessen zu können. Beispiele hierfür sind eventuelle Begleitsymptome während des Urinierens (z.B. häufiges Absetzen kleiner Mengen Harns), mögliche Verletzungen als auch die Haltung und Fütterung der Katze.
Obwohl eine Blasenentzündung meist kein akuter Notfall ist, ist es ratsam, vor der speziellen Untersuchung des Harntraktes eine klinische Allgemeinuntersuchung durchzuführen zu lassen. Innerhalb weniger Minuten ist es dem Tierarzt möglich, den aktuellen Gesundheitsstatus der Katze anhand wichtiger Vitalparameter zu erfassen. Dazu zählen unter anderem das Allgemeinbefinden der Katze, die Atem- und Herzfrequenz, der Zustand der Schleimhäute im Maul sowie die rektale Körperinnentemperatur.
Sind die Vitalparameter alle in der Norm, so kann der Tierarzt mit der speziellen Untersuchung des Harntraktes beginnen. Dazu können folgende diagnostische Massnahmen genutzt werden:
Eine Urinuntersuchung: Der Urin kann entweder durch sogenannten Spontanurin oder steril gewonnenem Urin aus der Blase (z.B. durch eine ultraschallgestützte Punktion durch die Bauchwand) gewonnen werden. Anschliessend kann der Urin mittels spezieller Teststreifen auf wichtige Werte wie den pH-Wert, Blutzellen und Entzündungszeichen untersucht oder für eine bakteriologische Untersuchung in ein mikrobiologisches Labor gesendet werden. Dort werden Harnkristalle oder Bakterien in einem Mikroskop sichtbar.
Bildgebende Verfahren: das Vorkommen struktureller Veränderungen der Harnblase oder Harnkristalle können mit einem Ultraschall- oder Röntgengerät sichtbar gemacht werden.
Eine Blutuntersuchung: Anhand der Blutwerte kann der Tierarzt zum einen eine vorliegende Entzündung erkennen und zum anderen die Nierenfunktion kontrollieren.
Blasenentzündung bei Katzen: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie einer Zystitis setzt sich aus einer ursachenbezogenen Behandlung und symptomatischen Massnahmen zusammen:
Bakterielle Harnwegsinfektion: Antibiotika nach erfolgter Resistenztestung
Schmerzmittel
Krampflösende Medikamente
Harnkristalle oder -steine: diätetische Massnahmen und ggf. Medikamente zum Senken des pH-Wertes im Harn
Verbesserung der Trinkwasseraufnahme (z.B. durch Nassfutter)
Liegt bereits eine lebensgefährliche Verstopfung der Harnwege vor, so muss ggf. eine chirurgische Behandlung durchgeführt werden
Prognose einer Blasenentzündung bei Katzen
Je nach Ursache schwankt die nötige Therapie als auch die Prognose. Obwohl sich eine Blasenentzündung bei der Katze meist recht gut behandeln lässt, kann eine Verstopfung der Harnwege lebensgefährlich enden. Im Gegensatz dazu heilt die FIC oftmals schnell, ganz ohne grosse Behandlungsmassnahmen.
Kann eine Zystitis bei der Katze verhindert werden?
Einige wichtige Entstehungsfaktoren für eine Blasenentzündung bei der Katze können reduziert werden. Achten Sie insbesondere auf:
Eine gute Körperkondition und ausreichend Bewegung
Geringe Mengen an Magnesium und Phosphat im Futter
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren, wobei es hier auch auf die Rasse und Gewicht des Hundes ankommt. Wie lässt sich also das Katzenalter bestimmen? Und wie alt werden Katzen überhaupt? Ab welchem Alter gelten Katzen als Seniorenkatzen?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren kommen nicht nur bei uns Tierbesitzern, sondern auch bei unseren felligen Vierbeinern vor. Im Gegensatz zu dem neuartigen Coronavirus des Menschen sind die Felinen Coronaviren (FCoV) der Katze jedoch schon seit vielen Jahren bekannt. Dazu zählt das Feline Enterale Coronavirus (FECV) und das deutlich bekanntere Virus der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV). Letzteres verursacht die tödlich endende Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), welche bei betroffenen Katzen zu Bauchfellentzündungen und Bauchwassersucht führt. Menschen, insbesondere Immungeschwächte wie Senioren und Kranke, leiden dahingegen unter grippeähnlichen Symptomen.