{"url":"https://www.zooplus.ch/magazin/katze/katzenerziehung/katze-pinkelt-blumentopf","title":"Katze pinkelt in Blumentopf: Warum und was tun?","mag_id":38909,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":1721,"sub_cat_name":"Katzenerziehung","cat_id":1547}
Hilfeaufrufe besorgter Katzenbesitzer oder Beschwerden verärgerter Hobbygärtner: In Internetforen finden sich zahlreiche Einträge, weil die Haus- oder Nachbarskatze mal wieder die Pflanzen und Beete mit dem Katzenklo verwechselt hat. Doch warum urinieren Katzen eigentlich so gerne in Hauspflanzen? Alles über mögliche Ursachen und wie Sie das unerwünschte Katzenverhalten stoppen können, erfahren Sie hier.
Ob Blumenbeet, Kräutergarten, Topf- oder Zimmerpflanzen: Viele Katzen scheinen von dem Grünzeug in der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten magisch angezogen zu werden. Sie lieben es, mit den lustig wackelnden Ästen zu spielen, an den grünen Blättern zu knabbern oder in der weichen Blumenerde zu buddeln. Katzen sind einfach neugierig und möchten alles um sich herum genau erkunden – und für so schön weiches Material wie Blumenerde, mit der man herrlich spielen und graben kann, haben sie ohnehin eine Schwäche. Es ist also eigentlich nicht verwunderlich, dass einige Katzen die Topfpflanze oder das Blumenbeet auch mal als Katzentoilette benutzen und versuchen, ihren Urin oder Kot säuberlich unter der Erde zu verscharren.
Was den Katzen ganz natürlich erscheint, ist für viele Katzenbesitzer, Pflanzenliebhaber und Hobbygärtner jedoch ein Graus. Denn schliesslich stinkt Katzenurin fürchterlich – besonders wenn es in der Topfpflanze im eigenen Wohnzimmer landet. Und wenn die Katze sich immer wieder dieselbe Pflanze zum Urinieren aussucht, kann dies auf Dauer auch der Pflanze schaden. Doch wie lässt sich das Verhalten der Katze verhindern und wie können Pflanzen und Erde vor dem ungebetenen „Besuch“ geschützt werden?
Ist die Katze unsauber?
Wichtig ist, zunächst einmal zu klären, aus welchen Gründen die Katze in die Pflanze pinkelt. Ist ihr einfach langweilig und die Pflanze stellt eine willkommene Abwechslung dar? Möchte sie damit ihr Revier markieren oder ist sie womöglich unsauber? Zwischen der Unsauberkeit und dem Markieren liegen grosse Unterschiede und entsprechend anders sollten Katzenbesitzer darauf reagieren. Während das Markieren in erster Linie als Kommunikationssignal dient, geht es bei der Unsauberkeit tatsächlich um die Suche nach einem geeigneten Ort zum Wasserlassen. Katzen, die unsauber sind, lehnen in der Regel ihr zugewiesenes Katzenklo ab – sei es weil sie die Streu ablehnen, weil die Katzentoilette zu selten gesäubert wird, an einem ungünstigen Ort steht oder weil sie mit stark riechenden Reinigungsmitteln geputzt wurde. Katzen, die markieren, benutzen hingegen die Katzentoilette in der Regel weiterhin. Auch verscharren sie den Urin nicht mit den Pfoten, sondern besprühen Äste und Stämme aus der Waagerechten.
So schützen Sie Ihre Pflanzen vor der Katze
Bevor Sie Ihre Katze nun zur Sauberkeit erziehen oder ihr alternativ das Markieren abgewöhnen – was naturgemäss ein wenig Zeit und Geduld bedarf – widmen wir uns zunächst jedoch noch einmal Ihren Pflanzen. Sie können nämlich einiges tun, um das Grün in Ihrem Zuhause kurzfristig vor dem Urin der Katze zu schützen.
Barrieren aus Steinen, Tannenzapfen, Alufolie & Co bauen: Katzen lieben vor allem die weiche Erde um die Pflanzen herum. Um sie von Töpfen und Blumenbeeten fernzuhalten, reicht es daher manchmal schon aus, die Erde mit härterem Material zu bedecken. Steine, Muscheln oder Tannenzapfen sind dafür gut geeignet und gleichzeitig dekorativ. Auch Rindenmulch hält manche Samtpfote davon ab, ihr Geschäft an der Pflanze zu verrichten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und weniger Wert auf das Aussehen legt, kann die Erde in Töpfen und Blumenkästen auch mit Alufolie abdecken. Von diesem seltsamen, rutschigen und laut knisternden Material lassen die meisten Stubentiger ihre Pfoten. Ebenfalls denkbar und etwas weniger auffallend als Alufolie ist es, die Pflanzen mit Hilfe eines Fliegengitters oder einem anderen feinen, leicht piekenden Drahtgeflecht vom neugierigen Kater abzuschirmen.
Düfte oder unangenehme Gerüche einsetzen: Eine weitere Möglichkeit, die Pflanzen vor dem Katzenurin zu schützen, ist, sie mit einem Geruch zu besprühen, der für die feinen Fellnasen unangenehm ist. Einige Katzenbesitzer schwören dabei auf den Geruch von Zitronen oder Orangen. Anstelle von Duftsprays, die aufgrund der darin enthaltenden Parfümstoffe oder Insektizide nicht nur für die Pflanzen, sondern auch für die Katzen giftig sein können, sollten Sie jedoch lieber Zitronen- oder Limettenschalen um ihre Pflanzen herum verteilen. Alternativ können Sie auch Wattebäusche auslegen, die Sie zuvor in Zitronen- oder Limettensaft getaucht haben. Auch Kaffeesatz oder Gewürze wie Koriander, Zitronengras, Knoblauch und Zwiebeln meiden viele Katzen. Bei der Verwendung von Lebensmitteln sollten Sie natürlich darauf achten, dass diese nicht von Ihrer Katze gefressen werden. Auch Schalen von Zitronen, Limetten oder Orangen sollten Sie regelmässig austauschen, damit diese nicht schimmeln.
Pflanzen ausser Reichweite bringen: Lässt sich die Katze weder von Steinen, noch von Zitronen oder Alufolie davon abbringen, in den Blumentopf zu urinieren, hilft nur, diesen ausser Reichweite der Katze zu bringen. Kleinere Pflanzen können sie zum Beispiel in Hängetöpfen an die Wand oder der Decke anbringen oder auf ein höher gelegenes Regal stellen, an das Ihre Katze nicht drangeht. Das gilt natürlich auch für alle Pflanzen, die für die Katze giftig sind, wie zum Beispiel Alpenveilchen, Lilien, Amaryllis oder Chrysanthemen.
Mit Hilfe von Geräuschen oder Bewegungsmeldern sichern: Eine etwas aufwendige, aber durchaus wirksame Methode ist, die Katzen von den Pflanzen abzuschrecken, indem man sie mit einem unangenehmen Geräusch oder mit Hilfe von Lichtblitzen erschreckt, sobald sie an eine Pflanze geht. Natürlich funktioniert diese Abschreckung nur, wenn sie regelmässig angewendet wird, das heisst sie eignet sich nur für Besitzer (oder Nachbarn) die viel zuhause sind und ihre Katze bei ihren Streifzügen durch die Wohnung oder den Garten beobachten und im entscheidenden Moment zur Glocke, Trillerpfeife oder Taschenlampe greifen können. Wer diese Zeit nicht aufbringen kann, kann die Pflanzen natürlich auch mit einem automatischen Bewegungsmelder ausstatten, der ein Geräusch macht oder hell aufleuchtet, sobald sich jemand nähert. Wichtig ist, dass Sie die Katze nur leicht erschrecken und ihr mit der Abschreckungsmethode keine Angst einjagen. Bei Katzen, die von Natur aus bereits sehr ängstlich sind und bei Lautstärke oder unvorhergesehenen Ereignissen gestresst und nervös reagieren, sollten Sie lieber zu einer sanfteren Form der Abgewöhnung greifen.
Erziehen Sie Ihre Katze um
Auch wenn die oben beschriebenen Schutzdämme und Abschreckungsmethoden Ihre Pflanzen kurzfristig vor dem Katzenpipi schützen, werden sie vermutlich nicht ausreichen, um Ihre Katze vollständig zur Sauberkeit zu erziehen. Eine Katze, die unsauber ist oder markiert, wird sich – wenn die Pflanzen ihr verwehrt bleiben – stattdessen eben das Bett, das Sofa, den Zaun oder die Türrahmen suchen, wo sie ihren Urin hinterlassen kann. Um Ihre Katze dauerhaft dazu zu bringen, ausschliesslich die Katzentoilette für ihre Geschäfte zu benutzen, sollten Sie noch einmal nach dem „Warum“ für ihr Verhalten fragen.
Uriniert Ihre Katze in die Pflanzen, weil sie ihr Katzenklo ablehnt? Ist Ihr Kater aufgrund von gewissen Veränderungen oder einem bestimmten Ereignis vielleicht verunsichert oder gestresst und hat sich deshalb dieses unschöne Verhalten angeeignet? Handelt es sich tatsächlich um Unsauberkeit oder markiert die Katze? Ist sie womöglich krank? Manchmal haben Katzen aufgrund einer Erkrankung Schmerzen beim Wasserlassen und trauen sich deshalb nicht mehr auf die dafür vorgesehene Katzentoilette zu gehen. Es gibt verschiedene Gründe, warum Katzen plötzlich in Pflanzen urinieren und entsprechend viele verschiedene Ansätze gibt es auch, um ihnen dieses Verhalten abzutrainieren. Die im Folgenden beschriebenen drei Massnahmen zur Sauberkeitserziehung eignen sich deshalb auch nicht für alle Katzen. Wenn sie unsicher sind, was hinter dem unsauberen Verhalten Ihrer Katze steckt, sollten Sie einen Tierarzt – und wenn nötig auch einen Katzenpsychologen – um Rat fragen. Der Tierarzt kann Ihre Katze darüber hinaus gründlich untersuchen und ausschliessen, dass womöglich eine Erkrankung der Auslöser für das „Fremd-Urinieren“ ist.
Drei Massnahmen zur Sauberkeitserziehung der Katze
Attraktivität des Katzenklos steigern: Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere. Hinterlassen sie ihr Geschäft an anderen Orten als der Katzentoilette, ist dies häufig darauf zurückzuführen, dass sie das Katzenklo schlichtweg ablehnen. Diese Ablehnung kann verschiedene Ursachen haben:
Katzentoilette wird zu selten gereinigt (verdreckter Katzenstreu)
Katzenklo ist nicht gut zugänglich (geschlossene Tür, zu hoher Rand)
Ablehnung der verwendeten Katzenstreu (zu hart, zu weich oder eine neue, ungewohnte Sorte?)
Zu wenig Katzenklos für die Anzahl der im Haus lebenden Katzen (in Mehrkatzenhaushalten empfiehlt es sich bei Unsauberkeit für jede Katze eine eigene Toilette aufzustellen)
Ungünstiger Standort (Steht das Katzenklo im Flur, wo Durchgangsverkehr herrscht und sich die Katze nicht genügend zurückziehen kann, steht es in einem Raum, den die Katze nicht gerne betritt?)
Falsches Reinigungsmittel (Verwenden Sie zu starke oder übelriechende Reinigungs- und Desinfektionsmittel? Viele Fellnasen mögen diesen chemischen Gestank nicht und vermeiden deshalb die Katzentoilette.)
Positive Verstärkung anwenden: Katzen reagieren auf Belohnung mehr als auf Tadel. Bestrafen Sie Ihre Katze, weil sie in die Pflanze gepinkelt hat, wird sie dies verschrecken und verunsichern. Das unerwünschte Verhalten würde damit eher noch verstärkt werden. Belohnen Sie Ihre Katze stattdessen lieber, wenn sie – statt der Pflanze – das Katzenklo benutzt hat. Wichtig ist, dass die Belohnung im selben Moment erfolgt. Katzen leben im Hier und Jetzt und beziehen Lob bzw. eine Strafe immer auf die gerade erlebte Situation. Natürlich sollten Sie sie bei Ihrem Geschäft nicht unterbrechen, aber reichen Sie ihr – sobald sie fertig ist – einen leckeren Katzensnack, streicheln Sie sie oder locken Sie sie mit ihrem Lieblingskatzenspielzeug.
Wohlbefinden der Katze steigern: Eine gestresste Katze neigt eher zu Unsauberkeit und Markierverhalten als eine, die sich rundum wohlfühlt. Und selbst wenn nicht Angst, Stress oder Unsicherheit hinter dem Verhalten Ihrer Katze steckt, können Sie mit den folgenden Wohlfühltipps sicherlich nichts falsch machen:
Schenken Sie Ihrem Büsi Aufmerksamkeit: Auch wenn viele Katzen Freigeister sind, so lieben sie doch ihre Menschen und freuen sich, wenn diese ihnen Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Planen Sie täglich ein kleines Spiel mit Ihrer Katze ein und nehmen Sie sich Zeit für eingeforderte Schmuse-Einheiten.
Vertreiben Sie Langeweile: Gelangweilte Katzen können unausstehlich werden. Ein großer Kratz- und Kletterbaum und gutes Katzenspielzeug in der Wohnung sind gut geeignet, um verspielte und bewegungsfreudige Samtpfoten auf Trab zu halten. Wenn Sie einen Freigänger zuhause haben, lassen sie ihn tagsüber raus, wann immer er danach verlangt.
Vermeiden Sie Stresssituationen: Katzen sind Gewohnheitstiere. Häufige Veränderungen im Tagesablauf, Reisen, ein Umzug, laute Partys mit vielen fremden Menschen, neues Futter oder neue Möbel verunsichern viele Katzen. Sorgen Sie deshalb für so viel Verlässlichkeit und Kontinuität wie möglich und schaffen Sie feste Rückzugsorte für Ihr Haustier.
Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Katze: Auch wenn Katzen nicht sprechen können, versuchen sie, uns ihre Bedürfnisse auf eine andere Art und Weise verständlich zu machen. Wenn Sie Ihre Katze beobachten, werden Sie bald herausfinden, was Sie mit Ihrem Verhalten bezwecken möchte. Hat sie Hunger? Braucht sie eine Streicheleinheit? Möchte sie unterhalten werden? Oder möchte sie draussen herumstreifen und auf Mäusejagd gehen?
Gut Ding will Weile haben
Die hier beschriebenen Massnahmen zur Umerziehung, Abschreckung und Wohlfühlsteigerung brauchen natürlich Zeit, bis sie die gewünschte Wirkung zeigen. Erwarten Sie nicht, dass Ihre Katze ihr Verhalten von heute auf morgen ändert. Besonders Katzen, bei denen das Urinieren in die Topfpflanzen und Beete zu einer festen Angewohnheit geworden ist, werden sich schwertun, wenn sie dies plötzlich unterlassen sollen. Haben Sie deshalb Geduld mit Ihrer Katze und schimpfen sie nicht mit ihr, wenn sie doch noch einmal das Blumenbeet mit dem Katzenklo verwechseln sollte.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze ein harmonisches und „sauberes“ Zusammenleben!
Wer zwei Samtpfoten kennt, die sich besonders mögen, kann diese mit etwas Glück bei der gegenseitigen Fellpflege beobachten. Dann schlecken die Katzen sich gegenseitig hingebungsvoll ab. Doch was bedeutet es, wenn Katzen ihren Menschen ablecken?
Schlaflose Nächte, weil die Katze miaut? Das hat vermutlich jeder Katzenbesitzer schon einmal erlebt. Doch was tun, wenn die Samtpfote uns jede Nacht mit ihrem Gemaunze den Schlaf raubt? Warum miauen viele Katzen besonders nachts und was hilft gegen den nächtlichen Katzenjammer?
Unsere geliebten Mini-Tiger sind neugierige Entdecker und lieben es, gemeinsam mit ihrem Menschen etwas zu unternehmen. Damit aus Stubentigern keine reine Sofalöwen werden, ist es wichtig, ihnen Abwechslung und Aufgaben zu geben, die ihr kluges Köpfchen trainieren. Auch Freigänger freuen sich darüber, mit Ihnen gemeinsam verschiedene Tricks zu meistern.