Mantrailing mit Hunden Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

beagle hund an leine beim mantrailing

Beim Mantrailing sucht Ihre Fellnase vermisste Personen anhand eines individuellen Geruchs.

Hunde haben nicht nur eine bessere Nase als ihre Zweibeiner. Sie haben meist auch den besseren Riecher. Dieses Sprichwort ist beim Mantrailing mit Hunden Programm. Wir erklären, was Sie erkennen, ob sich auch Ihr Bello für den Nasensport eignet und was Sie als Neueinsteiger für das Mantrailing benötigen.

Was ist Mantrailing?

Jedes Lebewesen hinterlässt einen individuellen olfaktorischen Fingerabdruck. Sprich, auch Sie hinterlassen in der Umwelt eine ganz persönliche Duftnote. Und diesen menschlichen Individualgeruch nimmt Ihr Hund aufgrund seines ausgeprägten Geruchsinns bis zu zehnmal besser wahr als Sie selbst.

Die rund 300 Millionen Riechzellen sind der Grund dafür, dass Hunde sogar zwei Fährten gleichzeitig verfolgen können. Und diese Leistung nutzt der unter Hundebesitzern äusserst beliebte Hundesport Mantrailing aus.

Das Prinzip von Mantrailing

Beim Mantrailing führt der Hundeführer den Hund an der Leine – der Mantrailer-Hund voran. Das Ziel des Teams besteht darin, mit Hilfe eines Geruchsgegenstands (z. B. ein getragenes Shirt) eine bestimmte Person auf einem Gelände oder in Gebäuden zu finden.

Es handelt sich also um eine Personensuche, bei der Ihr Hund schwebende Geruchspartikel wahrnimmt. Da sich diese Partikel auf verschiedenen Ebenen befinden können, reden Fachleute auch von einer „hohen, halbhohen oder tiefen Nasenarbeit“.

Nicht zu verwechseln sind Mantrailing ausübende Gebrauchshunde und Fährtenhunde. Die Polizei beispielsweise setzt Fährtenhunde ein, die eine Duftspur ausschliesslich am Boden verfolgen. Deshalb sprechen Spezialisten hier von einer „tiefen Nasenarbeit“.

Hund Chihuahua Hundgeschirr © Sonja E. / stock.adobe.com
Auch kleine Rassen sind als Personenspürhunde geeignet.

Voraussetzungen: Ist mein Hund für Mantrailing geeignet?

Die wichtigste Voraussetzung vorweg: Spass. Nur wenn Ihr Bello Freude daran hat, mit Ihnen auf Spurensuche zu gehen, ist das Mantrailing für ihn geschaffen. Welche Faktoren Sie zusätzlich beachten müssen, erklären Ihnen die folgenden Punkte:

  1. Die Grösse

Wie gross Ihr Hund ist, ist für das Mantrailing egal. Denn kleine Hunde haben nicht automatisch einen schlechteren Geruchssinn als grosse Hunderassen. Schnüffelt Ihr kleiner Liebling beim Gassigehen häufig oder liebt er es mit Ihnen Verstecken zu spielen, eignet sich der Bello sehr gut für das Mantrailing.

  1. Die Gesundheit

Mantrailing ist nicht nur für das Geruchsorgan eine Herausforderung, sondern auch für den ganzen Körper. Eine Spurensuche kann sich über mehrere Kilometer hinweg ziehen, weshalb ein Trail mehrere Stunden körperliche Arbeit und Konzentration von Ihnen und Ihrem Hund (dem Mantrailer) erfordern kann.

Dabei müssen Sie und Ihr Liebling als Team nicht nur begradigte Wege, sondern auch unwegsamen Untergrund wie Wälder oder bebaute Plätze überwinden. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie und Ihr Hund gesund und der Anstrengung gewachsen sind. Leidet Ihr Hund unter orthopädischen Krankheiten (z. B. Hüftgelenksdysplasie), ist er weniger für das Mantrailing geeignet.

  1. Das Alter

Allgemein gibt es keine feste Altersgrenze beim Mantrailing mit Hunden. Möchten Sie mit Ihrem Junghund mantrailen, sollte er Ihnen allerdings bereits folgen und horchen können. Ab frühestens acht Monaten sind Junghunde geistig und körperlich so weit, eine Spur über weite Strecken zu verfolgen.

Für alte Hunde hingegen gibt es keine Grenze. Die Hauptsache ist, Ihr Senior ist fit und hat Spass an der Nasenarbeit.

Die richtige Ausrüstung: Was benötige ich für Mantrailing?

Damit Sie mit Ihrem Hund mantrailen können, benötigen Sie nur wenige Dinge. Haben Sie die einmal angeschafft, steht Ihnen nichts mehr im Weg.

Folgendes Equipment ist für das Mantrailing sinnvoll:

Belohnung Snack Hund Mantrailing © Conny Hagen / stock.adobe.com
Am Ende jeder Spur verdient der Mantrailer eine schmackhafte Belohnung!

Mantrailing für Anfänger: Wie beginne ich mit dem Mantrailing?

Möchten Sie gemeinsam mit Ihrem Hund mantrailen und ihr eine spassige Auslastung neben den normalen Gassirunden bieten, können Sie das Mantrailing ganz zwanglos als Freizeitaktivität in einer Hundeschule lernen.

Mantrailing in Gruppen bedeutet aber auch, dass Sie manchmal als Versteckperson dienen. Seien Sie sich also sicher, dass Sie teilweise mehrere Stunden auch bei kälteren Temperaturen alleine hinter einem Baum oder auf einem Spielplatz warten können.

Wollen Sie Ihren Hund professionell zu einem Mantrailer als Rettungshund ausbilden, können Sie sich bei Ihrer ansässigen Rettungshundestaffel über Seminare oder eine Ausbildung erkundigen.

Training langsam steigern

Generell beginnt das Training für Anfänger langsam. Aller Anfang ist schwer und Ihr Hund muss zunächst lernen, was Sie von ihm verlangen. Daher gestaltet Ihr Teamleiter die ersten Trails nur wenige Meter lang. Hat Ihr Hund so langsam den Dreh raus, verlängert er die Strecken.

Trailen Sie niemals mit einem Halsband. Ziehen Sie Ihrem Bello das Gstältli zudem nur während des Trainings an. So verknüpft er es auf Dauer mit dem Mantrailing.

Achten Sie ausserdem immer darauf, dass Sie Ihren vierbeinigen Freund nicht überfordern. Motivieren Sie Ihren Hund während des Mantrailings und belohnen Sie ihn sofort, sobald er die Aufgabe gelöst hat. Nur so können Sie Ihren Hund darauf konditionieren, mit Ihnen gemeinsam als Team die Gegend mit der Nase zu erkunden.

Möchten Sie noch mehr spannende Hundesportarten kennenlernen? Dann besuchen Sie doch den Artikel Alle Hundesportarten im Überblick.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.


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