Der kleine Yorkshire Terrier mit dem langen, feinen Fell und dem adretten Aussehen hat es faustdick hinter seinen kleinen Ohren. Als ehemaliger Rattenjäger aus der nordenglischen Grafschaft Yorkshire hat er ein grosses Selbstbewusstsein und möchte auch als Haus- und Begleithund von seinen Besitzern ernst genommen werden.
Auch wenn der kleine Yorkshire Terrier mit dem charakteristischen Schleifchen im Haar auf den ersten Blick einen anderen Eindruck vermittelt: dieser britische Terrier ist alles andere als ein niedliches Schosshündchen! Hinter seinem adretten Äusseren versteckt sich ein wahres Kämpferherz. Mutig, selbstbewusst und leidenschaftlich tritt der Hundezwerg auf und scheut nicht einmal die Konfrontation mit grossen Hunden.
Hundezwerg mit Grössenwahn
Bei der Begegnung mit anderen Hunden neigt der kleine Yorkie, der sich meist für grösser hält, als er eigentlich ist, oft zur Selbstüberschätzung. Frech und forsch stellt er sich selbst Doggen und Schäferhunden in den Weg und zeigt ihnen kläffend an, wer in diesem Revier das Sagen hat. Wie es sich für einen richtigen Terrier gehört, verteidigt er sein Haus und seine Familie notfalls mit Haut und Haar – auch wenn er dabei riskiert, doch einmal den Kürzeren zu ziehen. Wer einen Yorkshire Terrier als Familienhund halten möchte, tut daher gut daran, dem übertriebenen Dominanzgehabe des kleinen Rassehundes frühzeitig Einhalt zu gebieten.
Loyal und lernwillig
Glücklicherweise ist der intelligente und aufgeweckte Yorkshire Terrier aber auch sehr neugierig und lernwillig. Interessanten Gehorsamsübungen und spannenden Trainingseinheiten leistet er in der Regel bereitwillig Folge. Und auch wenn er manchmal insgeheim davon träumt, einmal selbst die Führung zu übernehmen, ist er durchaus bereit, sich einem souveränen und konsequenten Rudelchef unterzuordnen. Wer seinen Yorkie als „richtigen Hund“ ernst nimmt und ihn entsprechend erzieht, wird ihn als loyalen und nervenstarken Begleiter erleben, der mit seiner Familie durch dick und dünn geht.
Anpassungsfähig und aktiv
Trotz seines grossen Selbstbewusstseins passt sich der Yorkshire Terrier dem Alltag seiner Familie für gewöhnlich gut an. Dank seiner kompakten Grösse lässt er sich problemlos überallhin mitnehmen und auch bezüglich seines Auslaufs ist er wenig fordernd. Dennoch sollte er als ehemaliger Jagdhund, der in den Gassen der nordenglischen Industriestädte hinter Ratten und Mäusen herjagte, genügend bewegt werden. Neben den täglichen Gassi-Runden lässt sich der kleine Wirbelwind für Hundesport, wie zum Beispiel Agility oder Flyball, oder für Jagd- und Suchspiele begeistern. Wenn er dann noch seiner Buddel-Leidenschaft nachgehen und im dichten Unterholz nach Lust und Laune graben darf, ist das Glück des kleinen Yorkies perfekt.
Erscheinungsbild
Mit einer Körpergrösse von etwa 18 bis 23 cm und einem Körpergewicht, das laut Standard bei maximal 3,2 kg liegen darf, gehört der Yorkshire Terrier zu den kleinsten Rassehunden der Welt.
Bedeckt wird sein kleiner, kompakter Körper durch das charakteristisch lange, glatte und feine Fell, das seine geraden Läufe fast vollständig bedeckt. Auch wenn das Haar bei manchem Show-Yorkie bis auf den Boden reicht, sollte es den Hund niemals in seinen Bewegungen behindern.
Stahlblau auf Tan
Farblich lässt der Standard nur eine Kombination zu: satte, goldene Tan-Farbe an Kopf und Brust mit einem stahlblauen Mantel, der sich vom Hinterhaupt bis zum Rutenansatz erstreckt. Die tan-farbenen Haare müssen an der Wurzel dunkel und zur Haarspitze hin heller werden. Andere Fellfärbungen werden vom Rassestandard als Fehlfarben eingestuft.
Geschichte
Die Geschichte des kleinen Rassehundes mit dem hübschen Aussehen ist eng mit der Industrialisierung Englands verbunden. Mit den Arbeitern kamen auch die Hunde in die Städte, unter ihnen der mittlerweile ausgestorbene Clydesdale und der Skye Terrier, der neben dem Malteser und dem alten Englischen Black & Tan Toy Terrier zu den Vorfahren des Yorkshire Terriers zählt. Um der Rattenplage in den verschmutzten Strassen Herr zu werden, begannen die Arbeiter Ende des 19. Jahrhunderts in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire, der der Rassehund seinen Namen verdankt, mit der Zucht des flinken und mutigen Zwergterriers. Zur ursprünglichen, „offiziellen“ Aufgabe des Yorkshires, der Ratten- und Mäusejagd, kam bald auch der Einsatz bei der illegalen Kaninchenjagd sowie beim blutigen „rat-baiting“. Bei den damals beliebten Wettkämpfen sollte der Terrier in einem so genannten „pit“ („Rattengrube“) in einer vorgegebenen Zeit so viele Ratten wie möglich töten.
Von den Arbeitervierteln zum Hof feiner Damen
Als die Geschichte der Rattenkämpfe Ende des 19. Jahrhunderts mehr und mehr zu ihrem Ende kam, begann zeitgleich die Entwicklung des professionellen Rassehundewesens. Die Standardisierung der Rassehunde war der Beginn der Hundeausstellungen, bei denen die schönsten und „reinsten“ Rassehunde von unabhängigen Zuchtrichtern ausgezeichnet wurden. Auch die Arbeiter aus den ärmlichen Vierteln der Grafschaft Yorkshire merkten bald, dass sie aus der Zucht der kleinen, hübschen Terrier Profit schlagen könnten. Um den Hund auch in adeligen Kreisen, besonders bei den feinen Damen, beliebt zu machen, wurde die Grösse und das Gewicht der Yorkies reduziert und das lange, seidige Fell optimiert. Zum Erreichen dieser Zuchtziele wurden zahlreiche Rassen eingekreuzt – mit Erfolg: 1886 wurde der Yorkshire Terrier offiziell als eigenständige Hunderasse anerkannt und wurde bald zu einem der beliebtesten Zwerghunde Grossbritanniens.
Zucht und Kauf eines Yorkies
Yorkshire Terrier Züchter finden sich heute in der ganzen Welt – von Nordamerika über Europa bis hin nach Russland. Leider finden sich unter ihnen auch einige unseriöse Anbieter, die mit Billigangeboten im Internet oder Zeitungsannoncen auf das schnelle Geld hoffen. Da Welpen weder von unabhängigen Zuchtwarten getestet werden noch die empfohlenen Gesundheitsuntersuchungen vorweisen können, handelt es sich dabei nicht selten um kranke oder verhaltensgestörte Tiere. Um böse Überraschungen zu vermeiden und das „schmutzige“ Geschäft dieser Tierhändler nicht weiter zu fördern, sollten Sie von solchen unseriösen Angeboten unbedingt die Finger lassen.
Woran erkenne ich einen seriösen Züchter?
Wenn Sie und Ihre Familie sich für den Kauf eines Yorkshire Terriers entschieden haben und sicher sind, dass dieser kleine Wirbelwind zu Ihnen passt, sollten Sie nach seriösen Züchtern in Ihrer Umgebung suchen. Eine Liste mit den Adressen vertrauenswürdiger Anbieter, bei denen ein neuer Wurf geplant ist, erhalten Sie zum Beispiel beim eingetragenen Terrier-Verein Ihres Landes. Seriöse Züchter sind in der Regel über einen offiziellen Verein organisiert und unterstellen sich damit nicht nur den Vorgaben des Rassestandards, sondern auch den Vorgaben des Vereins, die oftmals über die üblichen Gesundheitsuntersuchungen und Wesenstests hinausgehen. Kontaktieren Sie die möglichen Züchter und vereinbaren Sie einen persönlichen Termin zum Kennenlernen. Bei diesem ersten Treffen geht es nicht darum, sich direkt einen Welpen auszusuchen, sondern darum, sich ein umfassendes Bild vom Züchter zu machen.
Checkliste für das erste Treffen beim Züchter
Der Züchter lädt Sie zu sich nach Hause ein, zeigt Ihnen bereitwillig seine private Zuchtstätte, das Muttertier und die Welpen (sofern bereits geboren).
Der Züchter gehört einem offiziellen Terrier-Verein an und verfügt über ein breites Wissen und viel Erfahrung mit der Rasse. Er gibt Ihnen Ratschläge zur richtigen Haltung, Pflege und Ernährung und erzählt von seinen persönlichen Erlebnissen im Zusammenleben mit dem Yorkshire Terrier.
Die Zuchttiere wurden vor Ihrem Einsatz hinreichend untersucht und die Welpen werden mit allen nötigen Papieren, Abstammungsnachweis und Ahnentafel, abgegeben.
Der Züchter erkundigt sich genau nach Ihren Lebensumständen, um zu erfahren, ob Sie als Besitzer eines Yorkshire Terriers in Frage kommen. Vorsicht vor Züchtern, die ihre Welpen so schnell wie möglich loswerden möchten und die sich für deren weiteres Wohlergehen nicht interessieren!
Der Züchter verlangt einen angemessenen Preis für seine Welpen.
Gesundheit und rassetypische Krankheiten
Bei einem seriösen Züchter stehen Gesundheit und Wesensfestigkeit der Tiere an oberster Stelle. Schliesslich hat die einseitige Konzentration auf Äusserlichkeiten, wie ein möglichst geringes Gewicht und ein möglichst langes, seidiges Fell, zu einer Vielzahl von Krankheiten geführt. Noch immer wird die Rasse des Yorkshire Terriers mit folgenden rassetypischen Krankheiten in Verbindung gebracht:
Augenerkrankungen, wie zum Beispiel Trockenauge (zu wenig Tränenflüssigkeit), progressive Retinaatrophie (PRA, langsames Absterben der Netzhaut), Distichiasis (Hereinwachsen von Härchen in die Augen) oder einer genetisch bedingten Linsenverlagerung, die zum Grünen Star führen kann.
Gelenkbeschwerden, wie Kniescheiben– oder Ellenbogenluxation.
Störung der Schilddrüse
Yorkshire Terrier Ernährung
Die besten Voraussetzungen für ein langes und beschwerdefreies Leben Ihres Yorkshire Terriers sind ein gesundes Erbgut, eine artgerechte Haltung und eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wie auch beim Menschen, lässt sich durch die richtige Nahrungsauswahl das Wohlbefinden Ihres Hundes deutlich steigern. Doch welches Futter ist für den Yorkshire Terrier das Beste? Diese Frage hängt von sehr individuellen Faktoren ab, schliesslich schwankt auch der Nährstoffbedarf Ihres Hundes je nach Alter, Grösse, Gewicht und dem Grad der körperlichen Beanspruchung. Am Anfang empfiehlt es sich in jedem Fall, ein spezielles Welpenfutter zu reichen. In den meisten Fällen gibt der Züchter ein Futter für die ersten Wochen zu Hause mit.
Was frisst ein erwachsener Yorkie?
Mit etwa 12 Monaten ist Ihr Yorkshire Terrier erwachsen und braucht in der Regel nur noch eine Mahlzeit täglich. Bei einem Gewicht von ca. 3 kg und einem Normalmass an Bewegung benötigt er etwa 100 Gramm Fleisch täglich, das mit Flocken, Gemüse, gekochtem Reis oder Nudeln ergänzt wird. Wenn Sie das Futter Ihres Hundes selbst zusammenstellen möchten, sollten Sie mageres oder nur leicht durchwachsenes Fleisch verwenden und auf eine gute Qualität achten. Rindfleisch, Rinder-Innereien wie Herz und Leber, Hähnchenfleisch und roher Pansen werden vom Yorkshire Terrier gut vertragen. Falls Sie Schweinefleisch füttern, sollten Sie dieses besser vorher abkochen. Andere Fleischsorten, die Sie frisch einkaufen, können auch roh gefüttert werden. Das so genannte BARFen, frei übersetzt die „biologisch artgerechte Rohfütterung“ ist mittlerweile auch bei Besitzern von Kleinhunden sehr beliebt, verlangt allerdings ein wenig Sachkunde vom Besitzer.
Wer sich Zeit ersparen möchte, kann natürlich auch fertiges Futter aus der Dose oder Trockenfutter verwenden. Dieses enthält im besten Fall bereits alle wichtigen Nährstoffe, die Ihr Hund braucht, und muss nicht mit Mineral- oder Vitaminstoffpräparaten ergänzt werden. Achten Sie aber auch beim Fertigfutter immer auf eine gute Qualität und vermeiden Sie Futter, bei dem zu viel Getreide, Zucker, chemische Konservierungsstoffe oder künstliche Geschmacksverstärker verwendet wurden.
Aufwendige Pflege
Das lange, seidige Fell des Yorkies, das nicht selten mit einem kleinen Schleifchen frisiert wird, lässt es bereits erahnen: die Pflege dieses hübschen Rassehundes erfordert einiges an Zeit und Knowhow. Doch keine Sorge, mit ein bisschen Übung werden Sie das tägliche Pflegeritual mit Ihrem Hund sogar geniessen können. Wenn Sie Ihren Yorkshire als Welpen bekommen, sollten Sie ihn von Anfang an, an das Bürsten, Baden, Zähneputzen, Haare trimmen und Krallen schneiden gewöhnen. Aber auch erwachsene Yorkshire Terrier lassen sich mit ein wenig Übung und Geduld an das notwendige Pflege-Prozedere gewöhnen.
Fellpflege: Das seidig-lange und feine Fell des kleinen Terriers muss täglich gebürstet werden. Ein Metallkamm mit breiten Zähnen bietet sich dafür gut an. Mindestens einmal wöchentlich sollten Sie Ihren Yorkie ausserdem baden. Spülen Sie das Haar mit lauwarmen Wasser ab und shampoonieren Sie es mit einem speziellen Hunde-Shampoo sanft ein. Sie sollten dabei immer von hinten nach vorne arbeiten und mit den Läufen beginnen. Dreck, der sich zum Beispiel beim Buddeln und Graben im Fell verfangen hat, entfernen Sie einfach mit Ihren Händen. Das Gesicht können Sie mit einem Schwamm reinigen, so gelangt kein Wasser in die empfindliche Hundenase.
Hundefriseur: Yorkshire Terrier haben keinen natürlichen, jahreszeitlich bedingten Fellwechsel. Sofa, Teppich und Hundekörbchen werden von dichten Haarbüscheln also glücklicherweise verschont. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass das Haar Ihres Yorkies regelmässig getrimmt werden muss. Je nach Kurz- oder Langhaarfrisur sollten Sie mit ihm ca. drei bis viermal pro Jahr zu einem professionellen Hundefriseur gehen.
Krallen schneiden und Zähne putzen: Etwa einmal wöchentlich sollten Sie die Krallen Ihres Hundes schneiden, um Verletzungen zu vermeiden. Ausserdem müssen die Zähne regelmässig mit einer Hunde-Zahnpasta geputzt werden, um sie weiss, glänzend und gesund zu halten.
Was Sie bei der Haltung eines Yorkies beachten müssen
Im Gegensatz zur Pflege stellt der Yorkshire Terrier in Bezug auf seine häusliche Umgebung wenig Ansprüche. Der kleine Hund fühlt sich auch in einer Stadtwohnung wohl und passt sich dem Alltag seiner Besitzer meist problemlos an – zumindest unter der Voraussetzung, dass Sie ihn als Hund ernst nehmen und seinem Bewegungs- und Beschäftigungsdrang gerecht werden. Ein Yorkie ist kein gemütliches Schosshündchen, sondern ein Temperamentsbündel mit Jagdleidenschaft. Um ihn genügend auszulasten, sollte er etwa dreimal täglich Auslauf bekommen.
Bewegung und soziale Kontakte
Neben den obligatorischen Spaziergängen bietet sich dafür auch Hundesport an. Beim Agility, Flyball oder Apportier- und Suchspielen ist der verspielte und intelligente Vierbeiner begeistert dabei. Ein weiterer Vorteil des Hundesports ist der soziale Kontakt zu anderen Hunden, den der sonst recht eigenwillige und zu Dominanz neigende Terrier unbedingt braucht. Als Begleiter langer Joggingrunden oder Fahrradtouren ist der sportliche Rassehund aufgrund seiner geringen Körpergrösse und den recht kurzen Läufen allerdings nicht geeignet.
Das „bunte Schosshündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch ausserhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schliesslich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Einst für die Hütearbeit gezüchtet, benötigt der mittelgrosse, hübsche Australian Shepherd anspruchsvolle und vielseitige Beschäftigungsangebote, die ihn körperlich und geistig fördern.
Der mittelgrosse Golden Retriever ist ein grosser Kinderfreund und idealer Familienhund: Er ist sehr menschenbezogen und leichtführig, benötigt allerdings ein wenig Fellpflege und viel Auslauf.