Dieser schnörkellos schöne Hund aus Südafrika findet in Europa mehr und mehr Anhänger. Kein Wunder, denn der robuste Jagdbegleiter fasziniert mit seinem stolzen, mutigen Wesen in Kombination mit einer freundlichen Sanftheit gegenüber seinen Bezugspersonen. Um „Ridgies“, wie ihre Fans sie auch gerne nennen, artgerecht halten zu können, braucht es neben viel Platz allerdings auch einen grossen Erfahrungsschatz rund um den Hund.
Natürliche Schönheit mit Aalstrich
Den Namen Ridgeback („Gratrücken“) hat die Rasse einem auffälligen optischen Merkmal zu verdanken: auf ihrem Rücken verläuft ein erhöhter Fellstreifen mit gegen den Strich wachsenden Haaren. Dieser direkt hinter den Schultern beginnende Rückenkamm soll klar abgegrenzt sein und zu den Hüfthöckern hin, wo er auch endet, schmaler werden. Das übrige Erscheinungsbild der Rasse ist teils nicht ganz einheitlich, allerdings ist allen Ridgies das Urwüchsige ihres Aussehens gemeinsam. Zu den Anfangszeiten der gezielten Zucht ging es bei der Auswahl geeigneter Hunde vor allem um die Funktionalität, was sich am Körperbau sehen lässt: dieser ist ganz auf Beweglichkeit ausgerichtet und kraftvoll muskulös, dabei aber nie massig. Rüden können bei rund 34 kg Gewicht bis zu 70 cm Widerristhöhe aufweisen, Hündinnen können bis zu 65 cm erreichen. Das weizenfarbene bis hellrote Fell ist kurz und glatt. Gemäss dem Standard sind weisse oder schwarze Haare nur in kleinen Mengen an festgelegten Stellen wie an der Brust oder an den Zehen gewünscht.
Afrikanischer Jagdhund
Das „Rhodesian“ im Namen verrät uns die Herkunft des stolzen Hundes: die noch recht junge Rasse stammt aus dem ehemaligen Staat Rhodesien – dem heutigen Simbabwe – im Südosten Afrikas. Hier haben Liebhaber 1922 den ersten Standard definiert. Allerdings stammen die Vorfahren des Rhodesian Ridgeback aus Südafrika, wo sie bereits seit Jahrhunderten als Schutz- und Jagdhunde gehalten wurden, weswegen Südafrika offiziell als Herkunftsland angesehen wird. Der Rhodesian Ridgeback ist die einzige aus Südafrika stammende Rasse, die von der FCI anerkannt ist. Den Beinamen „Lion Dog“, also Löwenhund, haben die Jagdhunde durch ihren Einsatz bei der Löwenhatz erhalten. Hierbei spürten einige Hunde gemeinsam den Löwen auf und stellten ihn bellend, bis der Jäger kam. Durch den Einfluss weisser Einwanderer, die seine Vorfahren mit anderen Rassen wie Doggen, Terriern und Windhunden kreuzten, erhielt der Rhodesian Ridgeback sein heutiges Erscheinungsbild.
Facettenreicher Charakter
Temperamentvoll und treu, klug und eigenwillig – der Charakter eines Rhodesian Ridgeback weckt in vielen Hundefreunden Interesse an dieser aussergewöhnlichen Rasse. Doch nur mit fachkundiger Erziehung und viel Bewegung sind das ausgeprägte Territorialverhalten sowie die hohe Verteidigungsbereitschaft dieses starken und schnellen Hundes in die richtigen Bahnen zu lenken. Wer dies geschafft hat, hat mit dem Rhodesian Ridgeback einen Freund fürs Leben gefunden. Fremden Hunden und Menschen gegenüber bleibt er meist eher zurückhaltend, ohne dabei allerdings aggressiv oder scheu zu sein.
Balance ist alles: Erziehung für mutige Sensibelchen
Selbst Hundeexperten stellt der selbstbewusste und eigenwillige Rhodesian Ridgeback vor Herausforderungen in Sachen Erziehung. Er braucht viel Konsequenz und positive Motivation, denn der kluge Vierbeiner verliert schnell die Lust, wenn er sich zu grossem Druck ausgesetzt sieht. Halter sollten also die richtige Balance zwischen liebevoller Strenge und Geduld in der Hundeerziehung zum Ziel haben. Positive Verstärkung ist bei dieser Rasse der Königsweg hin zu einem wohlerzogenen Gefährten. Berücksichtigen Sie bei der Erziehung ausserdem, dass die Vertreter der Rasse erst mit rund zwei Jahren körperlich und geistig „erwachsen“ sind, weswegen die anspruchsvolle Welpen- und Teenager-Phase entsprechend länger dauert.
Robuste Gesundheit
Die Rasse gilt als robust und hat, abgesehen von einer leichten Neigung zu Hüftdysplasien sowie Ellbogendysplasien, keine genetische Disposition für bestimmte Krankheiten. Wenn Sie Ihren Rhodesian Ridgeback von einem verantwortungsvollen Züchter kaufen, auf eine artgerechte, fleischhaltige Ernährung sowie ausreichend Bewegung achten und die regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt wahrnehmen, kann er Sie vom Welpenalter an bis zu 12 Jahre lang begleiten. Aufgrund seiner afrikanischen Wurzeln hat der Rhodesian Ridgeback recht dünnes Fell, vor allem in der Bauchregion. Dies kann dazu führen, dass er im Winter schnell friert – sorgen Sie in jedem Fall dafür, dass er in der kalten Jahreszeit zuhause ein kuscheliges Plätzchen hat und im Freien nicht lange auf einer Stelle verharren muss, sondern sich in der Kälte warmlaufen kann. Auch ein Hundemantel ist durchaus eine Option.
Ernährung mit hohem Fleischanteil
Die richtige Ernährung gehört zu den Grundbausteinen eines gesunden und tiergerechten Hundelebens. Dabei verraten Ihnen die Zähne Ihres Rhodesian Ridgeback bereits, dass er darauf ausgelegt ist, Nahrung mit einem hohen Fleischanteil zu sich zu nehmen. Entscheiden Sie sich darum, egal ob Sie Nass- oder Trockenfutter füttern, für ein Futter mit hohem Fleischanteil: Fleisch sollte an erster Stelle der Zutatenliste zu finden sein. Trockenfutter mag zwar sehr praktisch sein, doch Nassfutter schmeckt vielen Hunden besser und versorgt sie gleichzeitig mit Flüssigkeit. Dies ist insbesondere darum von Vorteil, weil manche Rhodesian Ridgebacks dazu neigen, nicht ausreichend zu trinken. Darum empfehlen viele Freunde der Rasse, ausschliesslich Nassfutter anzubieten. Nach der Mahlzeit an einem ungestörten Ort sollte Ihr Vierbeiner die Möglichkeit haben, sich auszuruhen. Füttern Sie also am besten nach dem Hundesport oder dem Spaziergang.
Während ein Welpe drei bis vier Mahlzeiten pro Tag braucht, reichen dem erwachsenen Hund zwei Portionen täglich. Wenn Sie das Futter wechseln möchten, tun Sie dies nie von einem Tag auf den anderen, sondern geben Sie dem Magen Ihres Rhodesian Ridgeback Zeit, sich daran zu gewöhnen, indem Sie den Anteil des neuen Futters durch Mischen mit dem bekannten langsam steigern. Bei Ihrem Vierbeiner sollten Sie auf eine schlanke Linie achten. Eine Grundlage für die Berechnung der täglichen Futtermenge können die Fütterungsempfehlungen der Hersteller sein. Passen Sie die Mengen entsprechend an, wenn Ihr tierischer Mitbewohner zu viele Pfunde mit sich schleppt, denn bei der sportlichen Rasse hängt der Tagesbedarf stark vom Aktivitätslevel ab. Bedenken Sie dabei auch den Anteil der Leckerlis an der Tagesration. Um die Zahngesundheit zu unterstützen, können Sie Ihrem Vierbeiner regelmässig Kauartikel wie beispielsweise getrocknete Rinderohren oder spezielle Zahnpflegesnacks anbieten.
Unkomplizierte Pflege
Im Gegensatz zu seiner Erziehung bringt die Fellpflege eines Rhodesian Ridgeback keine Herausforderung mit sich: das kurze Fell hat keine Unterwolle und haart ausserhalb des Fellwechsels relativ wenig. Natürlich freut sich Ihr Vierbeiner trotzdem über eine regelmässige Bürstenmassage. Gönnen Sie ihm also das Vergnügen, das zudem gut für seine Gesundheit ist: die Massage mit einer Bürste löst abgestorbene Hautschüppchen und regt die Durchblutung an. Werfen Sie täglich einen kurzen Blick auf Augen und Ohren und entfernen eventuell auftretende Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch. Seine Krallen hält der Rhodesian Ridgeback meist selbst in Form, indem er über harten Untergrund wie Asphalt läuft. Beim älteren Tier müssen Sie gegebenenfalls nachhelfen – lassen Sie sich am besten vom Tierarzt einmal zeigen, wie Sie die Krallen mit Hilfe einer Krallenschere kürzen können.
Beschäftigung mit viel Bewegung
Ursprünglich hatten diese sportlichen Vierbeiner viel zu tun: Haus und Hof samt Vieh hüten, jagen und dem Besitzer schützend zur Seite stehen. Auch heute noch sind zahlreiche Rhodesian Ridgebacks als Wach-, Schutz-, Jagd- oder Fährtenhunde im Einsatz. Sie bringen dank richtigem Riecher ausserdem optimale Voraussetzungen mit, um als Rettungshund oder Mantrailer ausgebildet zu werden. Sorgen Sie in jedem Fall dafür, dass Ihr Rhodesian Ridgeback ausgelastet ist, denn dieser Hund möchte arbeiten! Die Möglichkeiten sind hierbei zahlreich! Natürlich haben die schnellen, bewegungsfreudigen Südafrikaner meist viel Freude an Hundesportarten wie Agility oder Obedience. Aufgrund ihrer Grösse sollte die Sportskanone allerdings nicht zu häufig zum Springen aufgefordert werden, um Gelenkprobleme zu vermeiden.
Apportieren, Tricks, Intelligenzspielzeuge – probieren Sie aus, woran Ihr Hund am meisten Spass hat, denn die Geschmäcker sind hier tatsächlich verschieden. Dies gilt ebenfalls für das Mass an Beschäftigung, das Ihr Rhodesian Ridgeback braucht, um glücklich zu sein, denn auch dies kann durchaus variieren. Informieren Sie sich hier unbedingt vorher ausführlich bei Ihrem Züchter, denn Hunde, die vorwiegend von reinen Arbeitshunde-Linien abstammen, brauchen mehr Bewegung als diejenigen, die eher gemütliche Exemplare als Vorfahren haben und als Begleithund gezüchtet wurden – wobei „gemütlich“ natürlich keinesfalls heisst, dass Sie hier Couch-Potatoes finden werden! Geben Sie Ihrem Hund bei den täglichen Spaziergängen ausgiebig Gelegenheit, um zu toben und zu schnüffeln. Durch Tricks, Versteck-Spiele und neue Wege können Sie die Gassi-Runde interessanter gestalten. Ein ausgewachsener Rhodesian Ridgeback begleitet Sie zudem gerne beim Joggen oder Radfahren.
Passt ein Rhodesian Ridgeback zu mir?
Die Rasse eignet sich nur für fortgeschrittene Hundehalter, die ihrem Vierbeiner reichlich Platz bieten können und zudem sportlich aktiv sind. Die kräftigen Hunde mit dem grossen Bewegungsdrang gehören weder in Wohnungshaltung noch in die Stadt. Ausserdem sollte der Hund nicht viele Treppen gehen müssen – insbesondere im Welpenalter ist hierauf zu achten. Doch auch bei optimalen Voraussetzungen sollten Sie kritisch prüfen, ob Sie der Verantwortung für diesen besonderen Hund für viele Jahre gerecht werden können. Alle Familienmitglieder in Ihrem Haushalt sollten mit dem neuen Familienmitglied einverstanden und allergiefrei sein. Kinder können eine tierisch gute Freundschaft mit dem Rhodesian Ridgeback geniessen, allerdings sollten Sie bereits etwas älter sein, um die grundsätzlichen Regeln für den respektvollen Umgang mit Vierbeinern zu kennen. Bei kleinen Kindern besteht ausserdem die Gefahr, dass der kräftige Hund sie im Überschwang beim Spiel oder der Begrüssung unbeabsichtigt umstösst. Mit Katzen können Sie ihn in der Regel gut vergesellschaften, sofern die Prägung im Welpenalter erfolgt ist. Freilaufende fremde Katzen, auch die vom netten Nachbarn, wird er jedoch weiterhin als Beute sehen. Ein hoher Zaun rund um den Garten ist daher sehr empfehlenswert. Apropos Garten: Liebhaber perfekt gepflegter Grünanlagen werden keine Freude an einem Rhodesian Ridgeback in ihrem Garten haben, denn dieser wird die blühende Oase vermutlich schnell in einen löchrigen Naturgarten verwandeln.
Die Versorgung eines grossen Hundes im Urlaub sollte ebenfalls vorher geklärt sein, denn auch in dieser Zeit gehört er nicht in Anfängerhände wie etwa die einer gemütlichen Schwiegermutter ohne Hundeerfahrung. Sollten Sie Ihren Vierbeiner mitnehmen wollen, schauen Sie sich bereits vor seinem Einzug nach potenziellen Reisezielen um. Neben dem Anschaffungspreis des Hundes und den Ausgaben für die Erstausstattung (Näpfe, Leine, Geschirr, Hundehalsband, Hundekorb oder Decken, Spielzeug, Transportsicherung für das Auto sowie Pflegeutensilien wie Hunde-Shampoo, Bürste und Zeckenzange) kommen auch monatliche Kosten hinzu. Dazu gehören die Ausgaben für die artgerechte Ernährung eines grossen Hundes mit entsprechend hohem Energiebedarf, Hundesteuer und Hundehaftpflicht-Beiträge und natürlich die Kosten für regelmässige Tierarztbesuche, die bei Krankheit auch höher ausfallen können.
Wo finde ich meinen Rhodesian Ridgeback?
Einen Rhodesian-Ridgeback-Welpen finden Sie am besten bei Züchtern, die einem Zuchtverein angeschlossen sind. Nur mit Abstammungsnachweis haben Sie die Sicherheit, dass es sich tatsächlich um einen Rhodesian Ridgeback handelt. Zudem müssen die Vereinsmitglieder bestimmte Zuchtuntersuchungen hinsichtlich Gesundheit, Charakter und Typ mit ihren Vierbeinern bestehen, bevor diese zum Zuchteinsatz kommen. Die Welpen sowie die Elterntiere können Sie im Zuhause des Züchters in aller Ruhe kennenlernen. Machen Sie sich hier ein Bild von der Haltung und stellen Sie dem Züchter alle Fragen, die Ihnen bezüglich der Rasse auf dem Herzen liegen. In der Regel wird der Züchter auch seinerseits einige Fragen haben, um herauszufinden, ob Sie geeignete Kandidaten für seine Schützlinge sind und ihnen ein gutes Zuhause bieten können. Viele Züchter möchten den Vierbeiner selbst in sein neues Zuhause bringen, um sich ein Bild von der Wohnsituation machen zu können. Freuen Sie sich in diesem Fall darüber, an einen verantwortungsvollen Hundefreund geraten zu sein, der Ihnen sicher auch nach dem Kauf gerne mit Rat und Tat zur Seite steht, denn das Wohl seiner Tiere liegt ihm offenbar am Herzen. Die Welpen sind bei Übergabe mehrfach entwurmt und geimpft sowie gechipt. Sie ziehen mit Abstammungsnachweis und Impfpass in ihr neues Zuhause – oftmals haben Sie auch eine Ration ihres gewohnten Futters im Gepäck.
Sie möchten einem erwachsenen Rhodesian Ridgeback ein neues Zuhause bieten? Wenn der örtliche Tierschutz keinen in seiner Obhut hat, ist die Suche im Internet erfolgsversprechend. Hier finden Sie auch Organisationen, die sich auf die Vermittlung von Rhodesian Ridgebacks spezialisiert haben. Bedenken Sie, dass einige der Hunde eventuell keine gute Erziehung genossen haben und informieren Sie sich in jedem Fall ausgiebig bei der vermittelnden Stelle über die Vorgeschichte. Tierschutzorganisationen finden in der Regel bei einem Gespräch mit Ihnen schnell heraus, ob Sie und der Vierbeiner ein gutes Gespann sein können. Optimal ist es natürlich, wenn Sie sich bei einem persönlichen Treffen selbst ein umfassendes Bild von dem Hund machen können.
Wir wünschen Ihnen eine tierisch gute Zeit mit Ihrem Rhodesian Ridgeback!
Das „bunte Schosshündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch ausserhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schliesslich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Einst für die Hütearbeit gezüchtet, benötigt der mittelgrosse, hübsche Australian Shepherd anspruchsvolle und vielseitige Beschäftigungsangebote, die ihn körperlich und geistig fördern.
Der mittelgrosse Golden Retriever ist ein grosser Kinderfreund und idealer Familienhund: Er ist sehr menschenbezogen und leichtführig, benötigt allerdings ein wenig Fellpflege und viel Auslauf.