Die einzige ursprüngliche Hunderasse Islands ist mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden – keinesfalls in Scharen, aber hier und da begegnet der aufmerksame Hundefreund immer mal wieder einem der robusten Vierbeiner. Erfahren Sie hier Grundlegendes über den freundlichen Islandhund.
Aussehen: Typisch nordischer Spitz
Das typische Aussehen eines nordischen Hundes vom Spitz-Typ prägt auch den Islandhund. Kennzeichen sind die aufgerichteten, mittelgrossen Ohren, eine buschige, über den Rücken getragene Rute sowie der sportlich-kompakte Körperbau. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von um die 46 cm, Hündinnen bis zu 42 cm. Dabei wiegen die kompakten Naturfreunde zwischen neun und 18 Kilogramm. Das dichte Fell gibt es in zahlreichen Farben, wichtig dabei ist jedoch gemäss Standard, dass eine Farbe vorherrscht. Weisse Abzeichen sind erlaubt. Es gibt zwei Fellvarianten: kurzhaarige Islandhunde mit mittellangem Fell sowie eine langhaarige Variante mit langem Deckhaar. Beiden Varianten gemeinsam ist die raue Beschaffenheit des Deckhaars sowie eine darunterliegende, dichte und weiche Unterwolle. Das besondere Merkmal dieser Hunde ist die doppelt ausgebildete Afterkralle an der Hinterhand.
Mit den Wikingern nach Island
Mit den Schiffen der Wikinger kamen auch die Vorfahren dieser Hunderasse nach Island. Erste Quellen bezeugen deren Anwesenheit auf der Insel bereits im Jahr 880. Schriften aus dem 17. Jahrhundert zeugen von den hervorragenden Hüte-Eigenschaften der isländischen Hunde, die bei britischen Schäfern sehr begehrt waren. Im Jahre 1898 erhielt der Islandhund die erste Beschreibung in Form eines Standards, allerdings konnte sich dieser noch nicht durchsetzen. Die heutige Islandhunde-Zucht orientiert sich am Standard von 1972. Diese Hunde sind seit Jahrhunderten vielseitige Helfer: Sie hüten Pferde und Schafe – vor allem durch Zusammentreiben, weniger in Form von Verteidigen – und bewachen Haus und Hof. Die Rasse hat sich, ausgehend von einem Hunde-Importverbot auf Island, sehr lange rein entwickelt. Allerdings haben sich die Bestände aufgrund Epidemien auch immer wieder stark dezimiert. So fielen im 19. Jahrhundert drei Viertel der Hunde einer Staupe-Epidemie zum Opfer. Dank Bemühungen einiger Rasse-Fans, vor allem des Briten Mark Watson, gelang es, den Islandhund zu retten. Allerdings findet man auf Island selbst heute zunehmend Border Collies und andere Hütehunde, die den Islandhund verdrängen. Dennoch ist die Population durch die Arbeit von Züchtern auf der ganzen Welt mittlerweile stabil und auch in Island selbst leben einige Hundert Exemplare. Der Islandhund ist eng verwandt mit dem Nordischen Buhund und weist zahlreiche Gemeinsamkeiten mit weiteren Hunden des Nordens vom Spitz-Typ auf.
Lebhaft und freundlich
Der Islandhund ist ein freundlicher Vierbeiner, der Fremde zwar bellend ankündigt, sie jedoch nicht angreift und stets offen auf andere Menschen oder Artgenossen zugeht. Gemäss seiner ursprünglichen Verwendung als Hütehund ist er sehr aktiv und lebhaft. Das Energiebündel ist dabei unermüdlich fröhlich und stets an seiner Umgebung interessiert. Mit Kindern kann er grossartige Freundschaften eingehen. Die Rasse baut eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf und begleitet diese am liebsten überallhin. Es besteht eine leichte Neigung zum Jagen, die allerdings mit konsequenter Erziehung problemlos zu kontrollieren ist. So agil der Islandhund unter freiem Himmel ist, so schätzt er auch die gemütlichen Stunden mit seiner Familie. Dies gilt es von Anfang an zu fördern, um weiterhin Freude an einem ausgeglichenen Vierbeiner zu haben.
Erziehung mit liebevoller Konsequenz
Dieser kluge und freundliche Vierbeiner lernt schnell und gerne, weswegen die Erziehung in der Regel vollkommen unproblematisch verläuft – sofern der Hundebesitzer das nötige Know-how und die entsprechende Konsequenz mitbringt. Hundeerfahrung ist hierbei von Vorteil. Wichtig ist, die Bellfreudigkeit des Islandhundes bereits im Welpenalter in die richtigen Bahnen zu lenken, so dass er sich nicht zum Kläffer entwickelt. Ebenso gilt es, ein Auge auf die Abrufbarkeit zu legen, denn einige Islandhunde büxen im Fall des Falles aus, wenn Sie beispielsweise ein Kaninchen sichten. Doch sowohl die Bellfreudigkeit als auch der nur bei einigen vorhandene Jagdtrieb lassen sich gut kontrollieren. Suchen Sie im Zweifel mit Ihrem Vierbeiner eine Hundeschule auf, die Ihnen dabei hilft. Ohnehin ist die Hundeschule – inklusive der Welpenspielstunde – eine gute Gelegenheit, die ohnehin meist bereits ausgeprägt vorhandene Sozialverträglichkeit mit Artgenossen auszubauen und gegebenenfalls neue Freundschaften zwischen Menschen und Vierbeinern zu schliessen. Liebevolle Konsequenz ist auch beim Islandhund der Schlüssel zu einer erfolgreichen Erziehung.
Gesunde Isländer
Islandhunde sind keine Modehunde und als Hütehunde Islands recht robuste Vierbeiner, die wenig von Erbkrankheiten betroffen sind und bei Wind und Wetter draussen sein können. Schützen Sie ihn allerdings vor Hitze und sorgen Sie dafür, dass Ihr Nordlicht im Sommer ein kühles Plätzchen findet. Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen bei warmen Temperaturen. Wichtig ist zudem die Wahl eines seriösen Züchters, der mit Know-how und Verantwortung – und natürlich in einem Verein – züchtet. Der Genpool der Islandhunde ist immer noch recht klein, was bei Verpaarungen zu berücksichtigen ist – Kompetenz rund um Genetik ist hier gefragt. Es besteht eine minimal erhöhte Neigung zu Augenproblemen sowie Kryptorchismus, einer Falschlage des Hoden. Der Islandhund erreicht ein durchschnittliches Alter von 12 Jahren, wobei ältere Vierbeiner keine Seltenheit sind – manche Islandhunde kommen auf ein stattliches Alter von 18 Jahren.
Islandhund Futter : Artgerechte Ernährung
Eine fleischhaltige, auf die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners abgestimmte Ernährung ist die Basis für ein langes und gesundes Hundeleben. Wählen Sie darum ein Futter, bei dem Fleisch an erster Stelle der Deklaration steht. Auch Leckerlis sollten hochwertig sein – Zucker und Getreide haben weder im Hauptfutter noch in Snacks etwas zu suchen. Trocken-Kausnacks wie Rinderohren befriedigen das Kaubedürfnis Ihres Vierbeiners. Füttern Sie den Welpen bis zu vier Mal pro Tag, dem erwachsenen Vierbeiner reichen zwei Mahlzeiten. Wichtig ist die anschliessende Ruhepause, während der Ihr Islandhund seine Portion gemütlich verdauen kann. Füttern Sie also am besten nach den Gassirunden oder dem Sport. Sollten Sie ein anderes als das bekannte Futter reichen wollen, kann es sinnvoll sein, den Vierbeiner langsam an das neue Futter zu gewöhnen. Mischen Sie hierfür täglich etwas mehr des neuen Futters in das bereits bekannte. So verhindern Sie eventuelle Überempfindlichkeitsreaktionen. Stellen Sie Ihrem Vierbeiner immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung.
Gepflegt von Kopf bis Pfote
Das wetterunempfindliche Fell des Islandhunds benötigt vor allem während des zweimal jährlichen Fellwechsels häufigere Griffe zur Bürste: Am besten kämmen Sie ihn während dieser wenigen Wochen im Jahr täglich – so reduzieren Sie auch die in Ihren vier Wänden zu entfernenden Haare stark und verkürzen zudem den Fellwechsel. Ausserhalb dieser Zeit reicht ein wöchentliches Bürsten aus, um Verfilzungen vorzubeugen. Sollte Ihr Islandhund schmutzig sein, reicht es meistens aus, den getrockneten Schmutz aus dem Fell zu bürsten. Wenn dies nicht genügt und er grossflächig Dreck im Fell hat, können Sie Ihren Islandhund mit einem milden Hundeshampoo waschen. Tipp: Gewöhnen Sie bereits den Welpen an die regelmässigen Bürst-Rituale und ebenso an das Baden. Ohnehin eignen sich die kleinen Fellness-Einheiten dazu, die Bindung zu stärken. Ausserdem sollten Sie regelmässig Ohren und Augen auf Verschmutzungen prüfen und gegebenenfalls mit speziellen Ohren- und Augenreinigern säubern. Mit einer Krallenschere können Sie zu lange Nägel kürzen, um schmerzhaftes Hängenbleiben zu verhindern. Allerdings ist dies meist erst bei älteren Hunden oder solchen, die nur auf sehr weichen Böden laufen, notwendig. Lassen Sie sich den Umgang mit der Krallenschere im Zweifel von Ihrem Tierarzt zeigen.
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Allrounder für viele Sportarten
Als Hütehund zeichnen den Islandhund Wendigkeit, Trittsicherheit sowie eine schnelle Auffassungsgabe aus. Optimal Voraussetzungen also, um sportlich mit ihm aktiv zu sein. Hüten, Agility oder Obedience – der Islandhund macht liebend gerne mit! Suchen Sie sich gemeinsam eine Sportart aus, die Ihnen beiden Spass macht und probieren Sie ruhig immer mal wieder etwas Neues aus. Ob Dog Dancing, Dog Frisbee oder Flyball – die Möglichkeiten sind zahlreich. Wichtig ist, dass Sie mit anspruchsvollem Training erst beginnen, wenn Ihr Islandhund ausgewachsen ist. Natürlich ist die Rasse zudem – entsprechendes Training vorausgesetzt – ein hervorragender Begleiter zum Joggen oder Reiten. Vergessen Sie aber nicht, dass Ihr Islandhund auch Ruhepausen braucht. Vom Welpenalter an sollte er auch entspannte Stunden schätzen lernen, damit er nicht zu aufgedreht wird.
Passt ein Islandhund zu mir?
Couch-Potatoes und Stadtbewohner sollten den Einzug eines Islandhundes nicht in Erwägung ziehen – dieser Vierbeiner liebt die Bewegung in der freien Natur. Ebenso schätzt er das Zusammensein mit seinem menschlichen Rudel und ist nicht gerne allein. Er ist ein toller Gefährte für sportliche Naturfreunde mit entsprechender Zeit, täglich nicht nur zweimal Gassi zu gehen, sondern den Vierbeiner körperlich und geistig auszulasten. Der Frischluft-Fan ist kein Hund für die Stadt, sondern eher etwas für ein Häuschen im Grünen mit gut umzäuntem Garten. Hier kann der Islandhund sich dann auch zwischendurch austoben. Ausserdem gilt es hinsichtlich der Nachbarschaft die Bellfreudigkeit des Vierbeiners zu berücksichtigen, selbst wenn diese in der Regel mit entsprechendem Training gut kontrolliert werden kann.
Der Islandhund passt gut in Familien und kann intensive Freundschaften mit Kindern schliessen – bringen Sie diesen bereits von Anfang an einen respektvollen Umgang mit ihrem tierischen Freund bei und geben Sie dem Vierbeiner Möglichkeiten, sich zurückzuziehen. Wichtig: Schliessen Sie vor der Entscheidung für einen Hund aus, dass möglicherweise Allergien innerhalb der Familie vorliegen. Mit Samtpfoten kommt der Hütehund in der Regel prima zurecht. Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für einen Welpen, der bereits Katzenerfahrung mitbringt. Bedenken Sie vor dem Einzug ausserdem die auf Sie zukommenden Kosten: dies sind einmalige wie der Kaufpreis für den Hund selbst sowie eine Grundausstattung. Hinzu kommen dann regelmässige Ausgaben für eine hochwertige Tiernahrung, Hundesteuer sowie -haftpflichtversicherung und die mindestens jährliche Konsultation des Tierarztes. Machen Sie sich ausserdem im Vorfeld Gedanken über die Urlaubsbetreuung Ihres Vierbeiners. Tipp: Einen wohlerzogenen Islandhund können Sie heutzutage in viele Regionen mit in den Urlaub nehmen. Wie wäre es beispielsweise mit einem schönen Wanderurlaub?
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Wo finde ich meinen Islandhund?
Islandhunde sind – zum Glück – keine Modehunde und auch nicht in jeder Stadt anzutreffen, allerdings gibt es überall in Europa verteilt Züchter der Rasse. Wer sich also für einen Islandhund entschieden hat, bemüht am besten das Internet, um herauszufinden, ob in seiner Nähe ein Züchter ansässig ist und dieser in absehbarer Zeit einen Wurf erwartet. Sinnvoll kann es ausserdem sein, Vereine für nordische Hunde zu kontaktieren, die Ihnen ebenfalls Kontakte zu Islandhund-Züchtern vermitteln können. Ihr Islandhund wird frühestens im Alter von acht Wochen zu Ihnen ziehen. Er ist zu diesem Zeitpunkt geimpft, mehrfach entwurmt und bringt einen Heimtierausweis mit. Denken Sie unbedingt an die Folgeimpfungen. Wenn Sie für Ihr neues Familienmitglied in andere Länder reisen müssen, informieren Sie sich vorher gründlich über die Adoption eines Welpen aus dem Ausland.
Verzichten Sie auf Welpen von „Züchtern“ ohne Vereinszugehörigkeit. Diese sind meist vor allem an schnell verdientem Geld interessiert und bringen zudem nicht ausreichend Know-how mit, um mit dieser Rasse zu züchten. Nur bei einem seriösen Züchter haben Sie die Gewissheit, einen typvollen und charakterstarken Islandhund inklusive optimaler Gesundheitsvorsorge zu erhalten.
Wenn Sie Interesse an einem bereits ausgewachsenen Islandhund haben, empfiehlt es sich ebenfalls, mit den Vereinen für nordische Hunde Kontakt aufzunehmen. Teilweise stellen diese bereits auf Ihren Homepages einige zu vermittelnde erwachsene Hunde vor. In diesem Fall lohnt sich auch der Blick auf Mischlinge oder ähnliche Rassen. Informieren Sie sich vorher möglichst ausführlich über die Vorgeschichte des Tieres, um herauszufinden, ob der Vierbeiner gut zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.
Wir wünschen Ihnen eine wunderbare Zeit mit Ihrem freundlichen Islandhund!
Das „bunte Schosshündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch ausserhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schliesslich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Einst für die Hütearbeit gezüchtet, benötigt der mittelgrosse, hübsche Australian Shepherd anspruchsvolle und vielseitige Beschäftigungsangebote, die ihn körperlich und geistig fördern.
Der mittelgrosse Golden Retriever ist ein grosser Kinderfreund und idealer Familienhund: Er ist sehr menschenbezogen und leichtführig, benötigt allerdings ein wenig Fellpflege und viel Auslauf.