Giftige Pflanzen für Hunde Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Giftige Pflanzen für Hunde

Ein junger Akita sitzt zwischen verschiedenen Zimmerpflanzen.

Die Dosis macht das Gift. Dennoch ist es wichtig zu wissen, welchen Giftstoff Ihr Hund aufgenommen hat. Damit der Tierarzt die Vergiftung beim Hund gezielt behandeln kann und Sie wissen, auf welche Pflanzen Sie in Ihrer Wohnung verzichten sollten, fassen die folgenden Listen die wichtigsten giftigen Pflanzen für Hunde zusammen.

Wie gefährlich sind giftige Pflanzen für Hunde?

Jede Pflanzenart besitzt ihr eigenes Gift, das in den Blättern, den Blüten und den Früchten vorkommen kann. Sobald diese Giftstoffe in den Kreislauf gelangen, können sie gefährliche Organschäden verursachen.

Häufig stören Pflanzengifte die Funktion der Leber, der Nieren oder des Herzens. Daher kann eine besonders hohe Dosis einen tödlichen Herzstillstand oder ein lebensgefährliches Nierenversagen hervorrufen.

Symptome: Zu welchen Anzeichen führen giftige Pflanzen bei Hunden?

Ist die Dosis gering, kuriert sich Ihr Hund wahrscheinlich von selbst aus. Dennoch kann es sein, dass er in den nachfolgenden Stunden Übelkeit verspürt und vermehrt speichelt.

Hat sich Ihr Vierbeiner mit einer hohen Dosis vergiftet, führt das Gift zu schwereren und teils schnell auftretenden Komplikationen. Dazu zählen folgende Vergiftungsanzeichen:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • zentralnervöse Störungen wie Muskelzittern, Krampfanfälle und Lähmungen
  • Herzrasen und Atemstillstand

Manche Giftpflanzen können für Hunde tödlich sein. So gilt insbesondere die Eibe mit ihren Beeren für Menschen, Hunde und andere Tiere als hochgiftig.

Erste-Hilfe: Das sollten Sie tun

Hat Ihr Liebling in den letzten Stunden eine giftige Pflanze gefressen, sollten Sie bei Ihrem Hund den Würgereiz auslösen. Dafür geben Sie Kochsalz in lauwarmes Wasser, bis eine gesättigte Kochsalzlösung entsteht. Anschliessend muss Ihr Hund diese löffelweise zu sich nehmen, bis er erbricht.

Wichtiger Hinweis: Währenddessen sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt kontaktieren, der zusätzlich Brechmittel (Emetika) verabreichen oder den Magen auspumpen kann. Weiterhin helfen Kohletabletten und eine Infusionstherapie dabei, die giftigen Wirkstoffe zu binden oder abzuschwemmen.

Welche Pflanzen sind für Hunde giftig?

Es gibt eine Menge an Pflanzen, die für Hunde giftig sind. Für die Pflanze hat das den Vorteil, dass sie vor Frass durch Tiere geschützt ist. Um Ihnen einen Überblick über die Vielzahl an Giftpflanzen für Hunde zu verschaffen, fasst die folgende Liste die wichtigsten giftigen Zimmer- und Gartenpflanzen für Sie zusammen:

Giftige Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen sind dekorativ und verschönern jedes Zuhause. Was viele aber nicht wissen: Zimmerpflanzen können für Hunde giftig sein! Damit Ihre Fellnase gesund bleibt, sollten Sie deshalb unter anderem von den folgenden Zimmerpflanzen die Finger lassen:

Name Eigenschaft
Agave Für Menschen ist diese beliebte Zimmerpflanze teilweise essbar, für Hunde jedoch leicht giftig.
Alpenveilchen Wunderschön, aber für Mensch und Tier giftig
Amaryllis Besonders die dicken Zwiebeln sind für Hunde hochgiftig und rufen Herzrhythmusstörungen hervor.
Azalee Vorsicht! Bereits der Kontakt zu dieser schönen Pflanze kann für Ihren Hund giftig sein.
Birkenfeige (Benjamini) Der helle Milchsaft ist für Hunde leicht giftig.
Christusdorn Der Christusdorn mit seinem weissen Milchsaft ist für alle Haustiere giftig.
Chrysantheme Hatte Ihr Hund Kontakt zu der schönen Herbstpflanze, kann sie seine Haut reizen. Hat er Blüten gefressen, kann er an Durchfall und Atemnot bis hin zu Gleichgewichtsstörungen leiden.
Clivia Frisst Ihr Hund Teile der Zimmerpflanze, drohen ihm Erbrechen, Schweissausbrüche und neurologische Störungen.
Efeutute Das Aronstabgewächs beinhaltet Calciumoxalat, das für Ihren Hund giftig ist.
Flamingoblume Nimmt Ihr Hund Teile der roten Blüten oder andere Pflanzteile auf, reizen die Giftstoffe seine Schleimhäute. Schlimmstenfalls kommt es zu Krampfanfällen und Lähmungserscheinungen.
Geranie Keine Sorge: Geranien sind für Ihre Fellnase nur leicht giftig.
Gummibaum Auch der Gummibaum besitzt einen für Hunde leicht giftigen Milchsaft.
Hortensie Blausäure, Hydrangin und Saponine beeinträchtigen nicht nur Hunde, sondern auch Katzen und Menschen.
Lilien Alle Arten sind für Hunde toxisch, indem sie die Nieren auf Dauer schädigen.
Oleander Bereits eine kleine Dosis des im Oleander enthaltenen, herzwirksamen Glykosids Oleandrin führt bei Ihrem Hund zu Übelkeit, Krämpfen, Erbrechen und lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen.
Orchideen aller Art Damit Orchideen giftig wirken, muss die Dosis zum Glück sehr hoch sein. Vergiftungen bei Hunden sind deshalb selten, aber nicht unmöglich.
Passionsblume Die mit der Maracuja verwandte Pflanzenart kann aufgrund der darin enthaltenen Blausäure für Mensch und Tier leicht giftig sein.
Philodendron Weniger giftig ist der Philodendron mit seinen Scharfstoffen und Calciumoxalat.
Weihnachtsstern Im Milchsaft befinden sich toxische Stoffe wie beta-Amyrin und Germanicol, die bei Ihrem Hund Magen-Darm-Probleme, blutigen Durchfall und neurologische Störungen hervorrufen können.

Giftige Gartenpflanzen für Hunde

Auch im Garten oder während des Gassigehens in der freien Natur lauern viele giftige Gefahren. Lesen Sie in der folgenden Liste, welche Gartenpflanzen für Ihren Liebling giftig sind:

Name Eigenschaft
Blauer Eisenhut Achtung: Auch als Echter Sturmhut bezeichnet zählt der Blaue Eisenhut zu den giftigsten Ziergewächsen in Europa und ist schon in kleinen Mengen für Hunde und Menschen tödlich.
Buchsbaum Die beliebte Hecke kann für Ihren Hund lebensbedrohlich sein.
Buschwindröschen Nimmt Ihr Hund Pflanzenteile auf, kann er wegen der Triterpensaponine sterben.
Efeu Jeder Anteil von Efeu enthält Saponine. Frisst Ihr Hund die besonders hoch dosierten Früchte, können die Folgen tödlich sein.
Eibe Die Eibe zählt zu den bekanntesten Giftpflanzen. Sie trägt ihr Gift in den Samen, Baumnadeln und roten Beeren. Bereits nach wenigen Stunden beeinflusst das Alkaloid Taxin die Herzfunktion Ihres Hundes und kann in kürzester Zeit zum Herzstillstand führen.
Engelstrompete Auch die Engelstrompete ist eine bekannte Giftpflanze in Europa. Experten bezeichnen die für Tiere und Menschen giftige Pflanze daher auch als Giftapfel oder Teufelskralle.
Fingerhut Die tödliche Dosis des Gifts Digitalis betrögt nur fünf Gramm für einen großen Hund.
Goldregen So schön die gelben Blüten auch sein mögen, die darin enthaltenden Chinolizinalkaloide können binnen weniger Minuten für Ihren Hund tödlich sein.
Herbstzeitlose Das hochgiftige Colchizin befindet sich in allen Anteilen der Pflanze und wirkt erst erregend, danach hemmend.
Hyazinthe Frisst Ihr Hund die hoch dosierte Blumenzwiebel, erbricht er und zeigt gegebenenfalls blutigen Durchfall.
Kirschlorbeer Knabbert Ihr Hund an den Blättern oder Samen, setzt er giftige Blausäure frei. Schlimmstenfalls kann Ihr Vierbeiner an dem Gift durch Atemstillstand sterben.
Maiglöckchen Alle Pflanzteile und sogar das Blumenwasser sind für Menschen und Tiere giftig.
Rittersporn Vor allem die Samen können für Ihren gerne an Pflanzen knabbernden Vierbeiner gefährlich sein.
Rhododendron Der unter Gartenfreunden beliebte Rhododendron ist zwar auch für Menschen giftig, für Katzen und Hunde aber noch gefährlicher.
Thuja Alle Arten besitzen giftige ätherische Öle und das Gift Thujon, das die Nieren schädigt.
Tollkirsche Achtung: Bereits wenige Beeren reichen aus, Ihren Hund zu töten!
Wacholder Die ganze Pflanze ist für Ihren Hund leicht giftig.
Zeder Alle Zedernarten sind für Hunde sehr toxisch, wohingegen das Zedernholz unbedenklich für Ihren Hund ist.

Neben Pflanzen können auch bestimmte Lebensmittel griftig für Hunde sein. Im Artikel „Lebensmittel, die Hunde nicht essen dürfen“ finden Sie eine detaillierte Übersicht potenziell giftiger Lebensmittel.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Giessen wurde ich umfassend zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen wie die Kleintier-, Grosstier- als auch Exotenmedizin sowie Pharmakologie, Pathologie und Lebensmittelhygiene sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner wissenschaftlich geprägten Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich aber auch meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin und kann so Ängste und Probleme als auch andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit nachvollziehen und aufklären.


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