Die ersten Haare werden grau und die Bewegungen werden langsamer: Ihr Hund wird alt! Das gehört zu einem Hundeleben genauso dazu wie zu einem Menschenleben. Doch um Ihren Hund das Altern zu erleichtern, können Sie einiges tun. Eine Ernährung, die auf die Bedürfnisse des Hundeseniors ausgerichtet ist, sorgt im fortgeschrittenen Alter für Gesundheit und Vitalität.
Anfälliger für Störungen
Fertigfutter für ältere Hunde gibt es heute viele. Doch braucht es wirklich ein spezielles Futter für Senioren? Ja, denn das Alter bringt einige Veränderungen und Wehwechen mit sich. Vom Temperament des herumtollenden Welpen ist nicht mehr viel zu sehen. Die Hunde werden ruhiger und bewegen sich weniger. Die Verdauung wird träger und die Leistungsfähigkeit des Darms lässt nach. Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Blähungen oder Durchfall sind die Folge. Häufig schmerzen die Zähne beim Kauen und der Geschmackssinn geht zurück. Hinzu kommen altersbedingte Erkrankungen, wie Arthrose oder andere Gelenkprobleme.
Keine schönen Begleiterscheinungen des Alterns – doch keine Sorge: Mit der richtigen Ernährung kann den genannten Störungen entgegengewirkt werden. So bleibt Ihr Seniorhund auch im Alter lange fit und gesund!
Viel Nährstoffe, wenig Kalorien
Mit der geringeren Bewegung im Alter sinkt auch der Energiebedarf des Hundes um bis zu 20 Prozent. Die nachlassende Aktivität wirkt sich auch auf den Stoffwechsel aus: Aufgenommenes Futter wird nicht mehr in Muskulatur, sondern in Fett umgewandelt. Übergewicht kann die Folge sein. Ein Seniorenmenü sollte deshalb weniger Kalorien als ein Menü für erwachsene Hunde enthalten. Doch wie spare ich Kalorien im Futter ein? Natürlich liegt es nahe, einfach die Futtermenge zu reduzieren, also kleinere Portionen zu geben. Doch das ist ein Fehler! Denn dabei bleiben nicht nur die Kalorien, sondern auch wertvolle Nährstoffe auf der Strecke. Und Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien sind für Ihren älteren Hund lebensnotwendig.
Vitamine C, E und B
L-Carnitin und Antioxidantien wie die Vitamine C und E stärken die Immunabwehr Ihres Hundes. Sie fangen ausserdem die aggressiven freien Radikale ab, die als eine Ursache für den Alterungsprozess gelten. Vitamin E kommt in Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl vor. Wenn Sie das Futter Ihres Hundes selbst zubereiten, können Sie dieses einfach unter das Fleisch oder das Gemüse mischen. Auch andere wasserlösliche Vitamine wie B-Vitamine sollten im Seniorfutter vorhanden sein. Vorsicht hingegen ist bei dem fettlöslichen Vitamin A geboten. Eine Überversorgung kann die Leber zu stark belasten. Da viele Hunde häufig und gerne Leber essen oder sogar Lebertran trinken, ist eine Unterversorgung seltener als eine Überversorgung mit Vitamin A.
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Trockenes Fell, Haarausfall oder vermehrte Hautinfektionen im Alter sind bei Hunden nicht selten. Ein hoher Gehalt an Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren stärkt Haut und Fell und sorgt dafür, dass es gesund und glänzend bleibt. Omega 6 findet sich in Leinöl. Das für Ihren Hund noch wertvollere Omega 3 ist in Fischöl, wie zum Beispiel Lachsöl, enthalten. Die Omega-3-Fettsäuren haben dabei nicht nur einen positiven Effekt auf das Fell, sondern helfen auch, die Gelenke zu unterstützen. Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass durch einen hohen Anteil an Omega 3 im Hundefutter, die Anzahl der Schmerzmedikamente gegen Gelenkprobleme reduziert werden konnten.
Grünlippmuschelextrakt, Glucosamin und Chondroitinsulfat
Einen ebenso positiven Effekt auf Knochen und Gelenke haben Chondroitin oder Glucosamin zum Beispiel aus Grünlippmuschelextrakt. Auch bei bereits eingesetzter Arthrose oder Hüftgelenksdysplasie können diese Stoffe helfen, die Beschwerden zu lindern.
Proteine
Auch im fortgeschrittenen Alter bleibt Eiweissprotein der wichtigste Energielieferant Ihres Hundes. Fleisch gilt als hochwertige Eiweissquelle und sollte deshalb den Hauptanteil des Hundefutters bilden. Dabei ist es besonders im Alter wichtig, hochwertiges Fleisch zu verwenden. Gutes und frisches Fleisch schmeckt nicht nur besser, sondern lässt sich auch vom Organismus besser verwerten. Muskelfleisch und Innereien wie Herz sind ausserdem leichter verdaulich als stark sehnen- und knorpelhaltige Fleischstücke.
Leicht verdaulich
Die Verdauung älterer Hunde ist anfälliger für Störungen als die von aktiven erwachsenen Hunden. Nicht selten führt der träge gewordene Darm zu Verstopfungen. Häufig wird auch das Essen aufgrund von Zahnproblemen nicht mehr genügend gekaut, so dass der Darm Probleme hat die grossen „Bissen“ zu verarbeiten. Da sich das Bakteriengleichgewicht im Darm ändert, leiden ältere Hunde ausserdem häufiger an übel riechenden Blähungen. Eine Umstellung auf leichter verdauliches Futter im Alter sorgt also nicht nur für eine funktionierende Verdauung, sondern auch für ein besseres Raumklima in Ihrem Zuhause. Muskelfleisch, Hühnerfleisch (kurz gekocht), Herz, Ei, sowie ein wenig Reis, Magerquark und Hüttenkäse können Ihrem Hund helfen, die Verdauung wieder in den Griff zu bekommen. Schwer verdauliches Futter, wie zum Beispiel zu viel Kohlenhydrate, Knochen und stark knorpelhaltiges Fleisch, sollte vermieden werden. Für empfindliche Mägen empfiehlt es sich ausserdem, das Futter nicht direkt aus dem Kühlschrank zu geben, sondern lieber zimmerwarm. Um den Magen zu schonen, sollten Sie das Futter Ihres Hundes übrigens auf keinen Fall zu plötzlich umstellen. Gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner behutsam an das neue Fressen und ersetzen Sie das alte Futter mit dem neuen nach und nach. Bis Ihr Hund komplett auf das neue Seniorenfutter umgestellt ist, kann es gut und gerne eine ganze Woche dauern.
Viel trinken
Im Alter geht es vielen Hunden wie uns Menschen: Sie trinken zu wenig. Doch zu einer gesunden Ernährung gehört eine ausreichende Wasseraufnahme unbedingt dazu. Für trinkfaule Senioren eignet sich daher Nassfutter besser als Trockenfutter, denn mit dem Feuchtfutter wird dem Hund gleich auch Flüssigkeit zugeführt. Um Ihren Hund wieder mehr auf den Geschmack des Trinkens zu bringen, hilft manchmal auch eine winzige Menge „Geschmack“ im Trinkwasser, zum Beispiel einen Löffel Geflügelsaft, Bockwurstsud oder salzwarme Brühe zum Wassernapf mischen. Grundsätzlich sollten Sie Auffälligkeiten in der Trinkgewohnheit Ihres Hundes unbedingt ernst nehmen und beim Tierarzt abklären lassen, denn zu wenig, aber auch übermässiger Durst kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein.
Fertigfutter oder selbst gemacht?
Das Wichtigste für das Futter Ihres Hunde-Seniors ist die Qualität. Wenn Sie das Futter Ihres Hundes selbst herstellen, haben Sie vermutlich bereits einen guten Überblick, was Ihrem Hund gut tut und was ihm schmeckt. Sie können ausserdem die Qualität des Futters selbst beeinflussen, indem Sie zum Beispiel eher zu frischen Lebensmitteln greifen. Frisches Fleisch besitzt einen sehr hohen Eiweissgehalt und frisches Gemüse sorgt für die nötige Vitaminzufuhr. Doch auch wenn Sie lieber zu Fertigfutter greifen, können Sie dafür sorgen, dass Ihr Hund auch im Alter optimal versorgt ist. Senior-Hundefutter gibt es mittlerweile viele, doch leider gibt es dabei genauso viele Qualitätsunterschiede. Hochwertiges Futter erkennen Sie nicht nur am Preis, sondern vor allem daran, dass die Nahrungsbestandteile sehr exakt auf der Verpackung angegeben werden. Achten Sie darauf, dass die „Fleischquelle“ gleichbleibend und qualitativ hochwertig ist und die oben genannten Nährstoffe vorhanden sind. Zucker hingegen gehört überhaupt nicht ins Hundefutter und ist besonders bei alten Hunden, die zu Zahnproblemen neigen, extrem schädlich. Leider findet sich in den Regalen zum Teil Fertigfutter, in dem Zucker dennoch enthalten ist. Auch wenn es häufig günstiger ist: Lassen Sie Ihrem Hund zuliebe besser die Finger davon! Finger weg auch von übermässig vielen Leckerlis zwischendurch! Selbst wenn Ihr Hund Sie nochttp://www.zooplus.ch/shop/hunde/hundefutter_ergaenzung/seniorh so bettelnd aus seinen treuen braunen Augen anschaut: Ständige Leckerlis führen zu Übergewicht und können der Gesundheit Ihres Hundes schaden. Natürlich heisst das nicht, dass Sie grundsätzlich auf Leckerlis verzichten müssen, allerdings sollten Sie auf die Menge achten und diese unbedingt von der Tagesmahlzeit abziehen. Ebenso in Massen sollten Sie Ihrem älteren Hund Knochen als Kausnacks geben, denn sie sind für den empfindlich gewordenen Darm schwer verdaulich. Greifen Sie für Ihren alten Hund außerdem besser zu Nassfutter als zu Trockenfutter.
Hochwertig, leicht verdaulich, nährstoffreich, kalorienarm und flüssigkeitsreich sollte das Futter für den Hundesenior sein. So bleibt Ihr Hund auch im Alter lange fit und vital und kann die täglichen Runden an der frischen Luft voll und ganz geniessen. Hunde, die an bestimmten Krankheiten, an Übergewicht oder auch an Untergewicht durch Appetitlosigkeit leiden, kann ein speziell auf sie abgestimmtes Futter helfen, ihre Beschwerden zu mindern. Sprechen Sie bei Fragen zu geeigneten Diäten am besten Ihren Tierarzt an.
Wir wünschen Ihrem Senior weiterhin „guten Appetit“!